Mittwoch, 9. Dezember 2015

Prag im Advent - Tag 1

Bereits im Mai haben wir über diese Reise gesprochen und Anfang Juni gebucht.
Nun ist es schon so weit, was mir wieder mal zeigt, wie erschreckend schnell die Zeit vergeht.

Freitag, 04. Dezember 2015
– Tag 1:
Um 05:10 Uhr werde ich an der Haustür abgeholt und wir machen uns mit vier Personen auf den Weg Richtung Flughafen Frankfurt-Hahn.
Ohne Hektik erreichen wir den Ausgangspunkt unserer Reise, die BOHR-Insel bei Lautzenhausen, wo wir in der Lounge warten.
07:00 Uhr ist Abfahrt. Über Rheinböllen, einer weiteren Zustiegsmöglichkeit, bringt uns der Fahrer zunächst bis Waldlaubersheim. Hier komplettieren die letzten Personen unsere 30-köpfige Reisegruppe. Damit ist gerade so die Mindestteilnehmerzahl erreicht worden.
Rund 630 km liegen vor uns. Auf der A6 zwischen Heilbronn und Nürnberg, unweit von Geislingen, führt unsere Fahrt über die "Kochertalbrücke". Sie ist mit einer maximalen Höhe von 185 Metern über Grund die höchste Talbrücke Deutschlands.
Ihre 178 Meter hohen Brückenpfeiler sind die höchsten aller Balkenbrücken weltweit.
Das Wetter gefällt uns ganz und gar nicht. Kalte 5 Grad, neblig, Nieselregen… beim Blick aus den Fenstern sieht es aus, als würde die Welt untergehen.

Mittagspause machen wir in Wernberg-Köblitz, genauer gesagt im Landgasthof Burkhard. Hier wählen mein Freund und ich jeweils zwei Fleischpflanzerl mit Pfefferrahmsoße, Reis und Salat für 9,50 Euro. Dazu 0,5 Liter HB-Bräu. Für unsere weiblichen Begleiter gibt es ein Kartoffelsüppchen. Wenn sich auch später ein Mitreisender über die Preise der speziell für Busgäste zusammengestellten Karte beschwert, so finde ich den Preis in Ordnung, zumal sich mein Essen frisch gekocht und wirklich heiß präsentiert.
Im Bus kann man den Zigaretten- und Wechsel-Service nutzen. Einfach auf eine Liste eintragen und warten.
Für den Rest der Fahrt bessert sich das Wetter nicht, bis wir endlich um 16:45 Uhr im Hotel BEST WESTERN AMEDIA PRAHA angekommen sind, wo Josef mit der bestellten Ware auf uns wartet. Völlig unkompliziert tauscht man einen 50-Euro-Schein gegen ein Kuvert mit rund 1.350 Kronen. Zigaretten gibt es am Auto.
An der Rezeption nehmen wir unsere Karte für Zimmer 625 in Empfang und fahren erst mal in den sechsten der insgesamt acht Stöcke.
Das Zimmer macht einen guten und sauberen Eindruck, zumal wir dort ja sowieso nur schlafen und duschen möchten. Negativ fällt nur eines auf… wohl aus Schallschutzgründen verfügt das Fenster über keinen Griff und lässt sich daher nicht öffnen - dafür gibt es eine Lüftungsanlage.
Gleich gehen wir auf Einkaufs- und Erkundungstour. Wir brauchen Abendessen und ein paar Kleinigkeiten - vor allem Bier.
Um das Hotel herum befinden sich ein Bürokomplex von Mazda und Husqvarna, eine Tankstelle, KFC sowie eine Decathlon-Filiale.
Die Skyline von Chodov ist - sagen wir mal - ernüchternd. Plattenbauten an Plattenbauten, wenigstens etwas farbig gestaltet - mittendurch die Autobahn, der wir die verschlossenen Fenster zu verdanken haben, und daneben CENTRUM CHODOV, eine Shopping-Mall.
Zu Fuß sind es ein paar hundert Meter bis dort hin.
Wir flanieren über die Flure auf unterschiedlichen Etagen und vorbei an unzähligen Geschäften. Alles erinnert mich irgendwie an das CENTRO in Oberhausen.
Im Untergeschoss betreten wir ALBERT, einen großen Supermarkt. Hier besorgen wir uns Knabberkram, Gebäck und Getränke… mein Freund und ich sind völlig überwältigt von der grenzenlosen Auswahl verschiedener Biersorten. Es sind Weltmarken wie Pilsner Urquell und Budweiser, die den Ruf des tschechischen Biers begründet haben. Aber auf der tschechischen Bierkarte gibt es noch viele andere Punkte. Eine große Auswahl findet man hier, dazu noch Sorten aus aller Welt. Aus der Kühlung nehmen wir ein paar Flaschen mit, u.a. Radegast.
Wieder eine Etage höher, uns knurrt der Magen und so suchen wir uns einen Platz im "Potrefená Husa Beerpoint", der sich nahe an einem der Ausgänge des Einkaufszentrums befindet.
Direkt schräg neben der Küche nehmen wir auf einer bequemen Lederbank Platz und ich bestelle ein ungefiltertes Bier der Brauerei Staropramen, was wörtlich "alte Quelle" bedeutet.
0,4 Liter kosten 45 Kronen, also nicht mal 1,70 Euro. Das Pils ist sogar für 36 Kronen im 0,4-Liter-Glas zu haben.
Als Essen gibt es für mich "Bunte Risotto" - Jasminreis, Hühnchen, Gemüse, Tomaten-Polpa, das Ganze verfeinert mit Basilikum und Parmesan. Für 149 Kronen, also gerade mal 5,50 Euro bekomme ich einen gut gefüllten Teller - lecker ist auch noch.

Jetzt geht es zurück aufs Zimmer, wo wir unser Bier genießen und zwei Partien Skip-Bo spielen. Bereits nach 20 Minuten entladen sich die ersten Aggressionen in Form verbaler Angriffe und nach weiteren 15 Minuten setzen erste Handgreiflichkeiten ein.

Für den morgigen Tag ist schönes Wetter gemeldet. Mit dieser freudigen Nachricht im Kopf schlafen wir schnell ein.

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