Samstag, 22. Oktober 2016

Nie vermissen?

Samstag, 22. Oktober 2016:
Nie vermissen?

Heute war ich am Grab meiner Großeltern. Auf dem Weg zum Parkplatz ging ich einen kleinen Umweg.
Auf einem Grab lag ein Kranz. Die Blumen waren noch in einigermaßen gutem Zustand.
Auf einer Hälfte der Schleife, die den Kranz zierte, stand mit goldenen Buchstaben: „Wir werden dich nie vermissen!“
Auf der anderen Seite waren etliche Vornamen zu lesen – wahrscheinlich Mitglieder einer Gruppe oder Mannschaft, zu der der Verstorbene gehörte.


Ich blickte verwundert auf den ungewöhnlichen Text und las ihn drei Mal: „Wir werden dich nie vermissen!“
Hatte sich jemand einen Scherz erlaubt? Wenn, wäre es allerdings sehr makaber.
Oder war es ein Fehler der Druckerei und der eigentliche Text sollte lauten: „Wir werden dich nie vergessen“? Oder: „Wir werden dich immer vermissen“?
Oder aber der Text war genau so gemeint, und nur die Auftraggeber wissen, wie er weitergehen musste: „Wir werden dich nie vermissen – denn du wirst immer bei uns sein: In unseren Herzen, in unseren Erinnerungen, bei unseren Treffen, bei unseren Veranstaltungen!“  


Meine Fragen begleiteten mich auf dem Heimweg.
Wollte sich die Gruppe mit dieser fragwürdigen Formulierung über den Verlust hinwegtrösten, den der Tod dieses Menschen für sie bedeutet? Indem sie behauptet: Es ist gar kein Verlust, weil er ja nicht weg ist? Jedenfalls nicht für uns.

Unsere Trauer um einen Menschen sucht sich manchmal eigenartige Wege.
Die Liebe mag stärker sein als der Tod, aber sie kann nicht so tun, als ob es ihn nicht gäbe.
Ich denke, die Anerkennung, dass jemand nicht mehr da ist und spürbar vermisst wird, gehört zur Liebe dazu, die über den Tod hinaus Bestand haben möchte.

Mittwoch, 12. Oktober 2016

Die Entdeckung Amerikas

Mittwoch, 12. Oktober 2016:
Die Entdeckung Amerikas... und was ich daraus lerne


Am 03. August 1492 stach ein Mann mit seinen drei Schiffen Santa María, Niña und Pinta sowie 90 Mann Besatzung von der spanischen Hafenstadt Palos de la Frontera in Andalusien Richtung Kanarische Inseln in See, um einen kurzen See- und Handelsweg nach Indien zu finden.

Sein Name: Christoph Kolumbus.

Ich bewundere Menschen wie ihn.
Er machte sich auf den Weg und war bereit, das Vertraute zu verlassen, ohne zu wissen, was ihn und seine Mannschaft erwartet.
Er startete ins Ungewisse, um Neues und Unbekanntes zu entdecken.

Am 12. Oktober 1492 schreibt Christoph Kolumbus in sein Logbuch: „Ein Matrose auf der Pinta, Rodrigo de Triana, hat Land gesichtet – eine Insel, etwa 10 Kilometer westlich. Aufregung erfasst die Mannschaft, aber die Skepsis bleibt.“

Vier Stunden später steht er mit einigen seiner Offiziere am Strand von Guanahani, der heutigen Bahamas-Insel San Salvador.
Und obwohl er auf einer der dem amerikanischen Kontinent vorgelagerten Karibischen Inseln gelandet war, gilt dieser 12. Oktober seitdem als Datum der Entdeckung Amerikas.

Doch diesem bedeutenden Tag waren Monate der Ungewissheit und Angst vorausgegangen.
Kolumbus musste Anfeindungen seiner Mannschaft ertragen, die seit Wochen kein Land gesehen hatten und sich fragten: Was ist, wenn die Erde – entgegen der Behauptung des Kapitäns – doch eine Scheibe ist und wir in den Untergang segeln?
Sie hatten Angst, nicht mehr nach Hause zu finden.
Einige Vertraute berichteten dem Seefahrer, man plane, ihn ins Meer zu werfen und anschließend als vermisst zu melden.

Der gläubige Kolumbus begann schließlich, nach Hoffnungszeichen Ausschau zu halten, um seiner Mannschaft die Angst zu nehmen und so die Stimmung zu verbessern.
Und tatsächlich: Schon bald entdeckte er im Wasser treibende Zweige und Äste. Und wo Äste sind, da muss auch Land sein.
Später haben die Seeleute auch mehrere Vögel gesichtet, die man selten weit draußen auf dem Meer sieht. Da wussten sie, dass Land in der Nähe sein muss.
Und kurze Zeit später hatten sie wieder festen Boden unter den Füßen.

Ich möchte mir ein Beispiel daran nehmen, wenn ich mich künftig auf den Weg ins Ungewisse mache, um Neues und Unbekanntes zu entdecken.
Denn in solchen Situationen habe ich auch oft Angst und fühle mich unwohl.
Doch statt umzukehren oder aufzugeben, werde ich dann Hoffnungszeichen suchen.
Zeichen, die mich darin bestärken, auf dem richtigen Weg zu sein und Zeichen, die mir die Kraft geben, durchzuhalten.
Damit ich irgendwann auch wieder festen Boden unter den Füßen habe.

Sonntag, 9. Oktober 2016

Erntedankfest

Sonntag, 09. Oktober 2016:
Wenn sich die warme Jahreszeit dem Ende zuneigt, wird es draußen langsam wieder kälter und die Tage werden kürzer. Die Sonnenstrahlen sind nun spürbar kühler: Ein Zeichen dafür, dass der Herbst beginnt.
Jetzt färben sich die Blätter der Bäume bunt, außerdem sind jetzt viele Getreidesorten und Früchte reif - es ist Erntezeit.


Zur 68. Auflage der größten Festveranstaltung auf der Heide, die traditionell am zweiten Oktober-Wochenende stattfindet, zeigen sich die vier Heidedörfer Rohrbach, Rückweiler, Leitzweiler und Hahnweiler von ihrer besten Seite.

Der Erntedankumzug, an dem Traktoren, Erntemaschinen, Motivwagen und Fußgruppen teilnehmen, startet im Neubaugebiet Rückweiler und zieht durch die Schul- und Hauptstraße über die Heide zum Erntekreuz nach Hahnweiler, wo die Danksagung für die Erntegaben erfolgt. Der Umzug legt hierbei knapp 2 Kilometer zurück und wer ihn aufmerksam beobachtet, sieht, dass jede Ortschaft eine der vier Jahreszeiten symbolisiert: Beginnend mit dem Rohrbacher Frühling über den Sommer von Rückweiler und den Herbst von Leitzweiler bis hin zum Winter von Hahnweiler.

Besucher werden während des Festumzugs mit selbst hergestellten Produkten verwöhnt.

Der kalte Herbstwind pfeift uns um die Ohren, dabei wären uns wärmende Sonnenstrahlen lieber. Diese bleiben uns heute leider verwehrt - der guten Stimmung schadet es trotzdem nicht.
Nach der Segnung der Ernte am Erntekreuz kann man den Tag im und am Jugendheim Rückweiler ausklingen lassen.
Dort freuen nicht nur wir uns über Kaffee, Kuchen und Grillspezialitäten vom offenen Feuer.


Weitere Informationen, Fotos und GPS-Dateien unter:
http://www.gpsies.com/map.do?fileId=dglsjtqondawufku

Mittwoch, 5. Oktober 2016

Warum bloggen Menschen?

Immer mehr Menschen fangen an, ihre Gedanken, Gefühle oder auch Ideen an die Öffentlichkeit zu bringen, indem sie sie in einem so genannten Blog veröffentlichen.
 
Was bringt jemanden dazu, ein so genannter „Blogger“ zu werden?
Zuerst einmal verarbeiten wir alle Dinge besser, wenn wir sie aufschreiben. Viele können ihre Emotionen und Gedanken besser begreifen, indem sie diese in Worte fassen. Durch das Bloggen erschafft man etwas Eigenes, etwas, was nur man selbst beeinflussen kann.

 
Wir finden uns selbst in unseren Texten wieder. Viele bloggen auch, um anderen ihre Interessen, Absichten und Meinungen näher zu bringen. Sie möchten manchmal auch die Wahrheit „ans Licht bringen“ und andere dazu bringen, sich anzuschließen. Nirgends erreicht man so viele Menschen auf einmal, wie durch das Internet und das versuchen Blogger zu nutzen.

„Schreiben heißt […] die Welt enthüllen“
(Texte zur Theorie der Autorschaft, Seite 118, Z.1)
 

Es hat jeder die freie Entscheidung, was er schreibt und worüber er schreibt und das könnte ein weiterer Grund dafür sein, warum viele das Bloggen für sich entdeckt haben.

Abschließend denke ich, dass es viele Gründe zum bloggen gibt und es im heutigen Zeitalter verständlich ist, dass immer mehr Menschen sich auf diese Art der Mitteilung konzentrieren. Nicht nur Blogger ziehen daraus ihre Vorteile, sondern auch die, die ihre Einträge lesen.

Samstag, 1. Oktober 2016

Nichts ist gewisser als der Tod, nichts ist ungewisser als seine Stunde

Samstag, 01. Oktober 2016:
Nichts ist gewisser als der Tod, nichts ist ungewisser als seine Stunde.  


Unsere Katze ist tot

Das Leben verlangt manchmal von uns, dass wir Dinge einstecken, für die wir gar keine Taschen haben.

Menschen sind traurig, wenn ihr Haustier stirbt und ich bin da keine Ausnahme.
Für mich hat der Tod keine Macht mehr.
Mein Gebet habe ich so formuliert: „Gott, wenn Du auch für Katzen da bist, dann kümmere Dich bitte um unsere Trixie.“
 


Ruhe in Frieden
Von ihr habe ich mich sehr bewusst verabschiedet. Gestreichelt habe ich sie noch einmal, als sie tot vor mir lag. Hinter den Ohren gekrault und über ihren kleinen, zarten Körper gestrichen. Meine Hand auf die Pfötchen gelegt - das hat mir geholfen.

Beerdigt habe ich sie an einem ruhigen, idyllischen Ort… in einer schönen Holzkiste mit ihrer Lieblingsdecke.
Es hat bisher den ganzen Tag geregnet, passend zu meiner Stimmung, aber kaum hatte ich Trixie begraben, kämpfte sich die Sonne durch die dichten, grauen Wolken – ein schönes Zeichen.

Ich akzeptiere, dass es Fragen gibt, die niemand beantworten kann. Nicht in diesem Leben.

Ich vertraue darauf, dass alles gut wird, wenn die Zeit dazu gekommen ist.
Meine Gedanken sind ruhiger geworden.

„Ein Tierfreund zu sein gehört zu den größten seelischen Reichtümern des Lebens.“
(Richard Wagner)