Samstag, 31. Dezember 2016:
Ein neues Jahr wird mir geschenkt.
An Silvester wollen wir das neue Jahr begrüßen.
Wollen den Himmel leuchten lassen mit unseren Feuerwerken.
Silvester, da wird das altes Jahr verabschiedet. Der letzte Tag im Kalender, dann ist es geschafft, bevor dann schon das neue Jahr vor uns liegt - jeder Tag ein neuer Tag mit Herausforderungen und Chancen.
Silvester, da wird die Zeit wird wieder um ein Jahr verlängert.
Auch unser Zusammensein auf dieser Erde hat gehalten, trotz aller Schwierigkeiten, die uns herausgefordert haben – und das an jedem einzelnen Tag.
Zwischen dem letzten Tag des alten und begrüßen des neuen Jahres denke ich in der Silvesternacht immer ein paar Minuten nach und halte inne.
Ich denke an die vergangenen Monate.
Welche Aufgaben waren zu bewältigen?
Was waren da für Situationen, die mich herausgefordert haben?
Welche Menschen sind mir über den Weg gelaufen?
Neben aller Freude galt es auch, schwierige Situationen auszuhalten und schmerzhafte Erfahrungen zu verarbeiten.
Ich denke an das Fließen der Zeit. Wenn ich mich im Spiegel betrachte, sehe ich neue Fältchen um die Augen und auf der Stirn. Es sind Spuren des letzten Jahres.
Die Zeit war am Werk.
Das neue Jahr schenkt uns neue Zeit für neues Leben: Lachen und Weinen, geben und nehmen, arbeiten und ausruhen. Mit "arbeiten" meine ich nicht nur die beruflichen Aufgaben sondern auch die Arbeit, neue Ziele zu erreichen, die uns wichtig sind - egal in welcher Hinsicht.
Ein neues Jahr in dieser Welt und ich bin mitten drin.
Ein Blog über Outdoor-Aktivitäten und Gedanken zum Leben. Kann Spuren von Sonstigem enthalten!
Samstag, 31. Dezember 2016
Freitag, 30. Dezember 2016
Wildnis-Trail Weiskirchen
Freitag, 30. Dezember 2016:
Der Tag erwacht während ich auf dem Weg nach Weiskirchen bin, wo ich mich mit Bianca von www.lebedraussen.de verabredet habe.
Vom Parkplatz beim Waldfreibad Weiskirchen starten wir bei perfektem Wetter zu unserer gemeinsamen Tour.
"Der Wildnis-Trail führt größtenteils auf schmalen Pfaden durch eine urwüchsige Landschaft mit viel Wald", so lautet das Versprechen.
Die ersten 2,5 Kilometer wandern wir durch das wildromantische Holzbachtal. Der Weg verläuft immer in der Nähe des Bachs. Bald schon stehen wir an den beiden imposanten Felsformationen "Hoher Fels" und "Iltisfels". Nach der letzten Bachüberquerung folgt ein kurzer Abschnitt auf einem Waldweg. Entlang der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz geht es auf einem teils steinigen und verwurzelten Pfad einen Anstieg hinauf. Danach wird die Steigung wird etwas flacher und der Weg verläuft zum größten Teil auf Pfaden entlang am Hang des "Schimmelkopfes".
Anschließend geht es rechts hinunter in einen kleinen Hohlweg, der uns weiter auf dem Pfad durch Buchenwald führt. Wir queren den Kübelbach, bevor der Weg nach einer Biegung breiter wird und wir zu einer großen Wegekreuzung kommen.
Auf dem breiten Waldweg wandern wir entlang eines Naturschutzgebietes direkt ins Wahnbachtal.
Über wurzeldurchsetzte Pfade und entlang des Bachufers führt die Strecke hinunter Richtung Weiskirchen. Am unteren Talabschnitt angekommen wird der Bachlauf an einer Brücke überquert.
Der Pfad verläuft weiter geradeaus, einen steilen Hang hinauf, parallel zu einer kleinen Schlucht. Am Ende der Schlucht wird das Profil wieder etwas flacher, der Weg führt aber weiter leicht bergan bis zur nächsten größeren Wegekreuzung.
Weiter geht es auf gleichbleibender Höhe durch einen Nadelwaldabschnitt und dann scharf links hinunter an einem alten Steinbruch vorbei, bis zu einem kleinen Bachlauf. Diesem folgend geht es leicht bergan, bis uns ein Pfad direkt zum "Herberloch" bringt - ein kleiner idylischer Weiher in einem alten Steinbruch.
Die letzte Etappe wandern wir - erst entlang des Schlittentaler Bachs, dann über breitere Pfade - hinunter nach Weiskirchen. Hier begleiten wir ein Stück den Flachsbach bis wir am Startpunkt der Tour angekommen sind.
Trittsicherheit ist definitiv gefragt auf dem rund 18 Kilometer langen "Wildnis-Trail" bei dem der Name nicht zu viel verspricht.
Bianca und ich erlebten, dass jede Jahreszeit ihren Reiz hat. Ist es im Sommer besonders der kleine idyllische Waldsee in einem alten Steinbruch, beeindruckte uns heute der glitzernde Teppich, den der Raureif über die Landschaft legt und eine frostig-bizarre Struktur schafft.
Die Ruhe wurde nur durch das Rauschen der Bäche und das Zwitschern der Vögel unterbrochen.
Danke an Bianca für die nette Gesellschaft.
Schaut auf ihren Blog www.lebedraussen.de
Ich bin jedenfalls froh, ihr Angebot, sie auf ihren Touren zu begleiten, angenommen habe.
Die Wanderung war sehr harmonisch, da unsere "automatische Tempoanpassung" perfekt funktionierte und wir nebenbei auch gerne mal ein paar Minuten für ein Foto investieren.
Weitere Informationen, Fotos und GPS-Dateien unter: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=ueztvmzqayvnndls
Der Tag erwacht während ich auf dem Weg nach Weiskirchen bin, wo ich mich mit Bianca von www.lebedraussen.de verabredet habe.
Vom Parkplatz beim Waldfreibad Weiskirchen starten wir bei perfektem Wetter zu unserer gemeinsamen Tour.
"Der Wildnis-Trail führt größtenteils auf schmalen Pfaden durch eine urwüchsige Landschaft mit viel Wald", so lautet das Versprechen.
Die ersten 2,5 Kilometer wandern wir durch das wildromantische Holzbachtal. Der Weg verläuft immer in der Nähe des Bachs. Bald schon stehen wir an den beiden imposanten Felsformationen "Hoher Fels" und "Iltisfels". Nach der letzten Bachüberquerung folgt ein kurzer Abschnitt auf einem Waldweg. Entlang der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz geht es auf einem teils steinigen und verwurzelten Pfad einen Anstieg hinauf. Danach wird die Steigung wird etwas flacher und der Weg verläuft zum größten Teil auf Pfaden entlang am Hang des "Schimmelkopfes".
Anschließend geht es rechts hinunter in einen kleinen Hohlweg, der uns weiter auf dem Pfad durch Buchenwald führt. Wir queren den Kübelbach, bevor der Weg nach einer Biegung breiter wird und wir zu einer großen Wegekreuzung kommen.
Auf dem breiten Waldweg wandern wir entlang eines Naturschutzgebietes direkt ins Wahnbachtal.
Über wurzeldurchsetzte Pfade und entlang des Bachufers führt die Strecke hinunter Richtung Weiskirchen. Am unteren Talabschnitt angekommen wird der Bachlauf an einer Brücke überquert.
Der Pfad verläuft weiter geradeaus, einen steilen Hang hinauf, parallel zu einer kleinen Schlucht. Am Ende der Schlucht wird das Profil wieder etwas flacher, der Weg führt aber weiter leicht bergan bis zur nächsten größeren Wegekreuzung.
Weiter geht es auf gleichbleibender Höhe durch einen Nadelwaldabschnitt und dann scharf links hinunter an einem alten Steinbruch vorbei, bis zu einem kleinen Bachlauf. Diesem folgend geht es leicht bergan, bis uns ein Pfad direkt zum "Herberloch" bringt - ein kleiner idylischer Weiher in einem alten Steinbruch.
Die letzte Etappe wandern wir - erst entlang des Schlittentaler Bachs, dann über breitere Pfade - hinunter nach Weiskirchen. Hier begleiten wir ein Stück den Flachsbach bis wir am Startpunkt der Tour angekommen sind.
Trittsicherheit ist definitiv gefragt auf dem rund 18 Kilometer langen "Wildnis-Trail" bei dem der Name nicht zu viel verspricht.
Bianca und ich erlebten, dass jede Jahreszeit ihren Reiz hat. Ist es im Sommer besonders der kleine idyllische Waldsee in einem alten Steinbruch, beeindruckte uns heute der glitzernde Teppich, den der Raureif über die Landschaft legt und eine frostig-bizarre Struktur schafft.
Die Ruhe wurde nur durch das Rauschen der Bäche und das Zwitschern der Vögel unterbrochen.
Danke an Bianca für die nette Gesellschaft.
Schaut auf ihren Blog www.lebedraussen.de
Ich bin jedenfalls froh, ihr Angebot, sie auf ihren Touren zu begleiten, angenommen habe.
Die Wanderung war sehr harmonisch, da unsere "automatische Tempoanpassung" perfekt funktionierte und wir nebenbei auch gerne mal ein paar Minuten für ein Foto investieren.
Weitere Informationen, Fotos und GPS-Dateien unter: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=ueztvmzqayvnndls
Mittwoch, 28. Dezember 2016
Köhlerpfad am Steinbach
Mittwoch, 28. Dezember 2016:
Heute soll es die zum Saar-Hunsrück-Steig gehörende Traumschleife „Köhlerpfad am Steinbach“ sein.
Der "Köhlerpfad am Steinbach" tangiert das ehemalige Hammerwerk Katzenloch. Ein Teilstück verläuft über den ehemaligen „Kohlepfad“, auf dem die Holzkohle aus dem Waldgebiet um Langweiler zu den Werken Asbacherhütte und Hammerbirkenfeld transportiert wurde.
An verschiedenen Stellen findet man noch alte Meilerplätze, an denen unter dem Waldboden Holzkohle zum Vorschein kommt.
Die Steinbachtalsperre, die dieser Weg umrundet, ist immer wieder aus anderen Perspektiven zu sehen.
Von den drei möglichen Startpunkten wähle ich den für mich nächsten – den Parkplatz bei der Steinbachtalsperre in Kempfeld / Katzenloch.
Nach wenigen Metern bin ich im Wald, folge dem Bachlauf, quere ihn auf einem Holzsteg und gehe weiter durch Wald, bis der erste Aussichtspunkt erreicht ist, der einen beeindruckenden Blick auf die Steinbachtalsperre bietet. Dann geht es über offene Landschaft. Bergauf sind rechts die Orte Kempfeld und Bruchweiler zu sehen.
Ich folge dem Weg entlang des Waldrandes und quere die L162. Wald und offene Landschaft wechseln sich ab, bevor wenig später die ersten Häuser von Langweiler zu sehen sind.
Am Ehrenmal der Ortsgemeinde vorbei führt der Weg, der auf den letzten Metern bergauf wieder auf dem Saar-Hunsrück-Steig verläuft. Neben dem Klosterhotel Marienhöh geht es weiter über eine Wiese und durch Wald.
Hier quere ich auf einer Holzbrücke den Steinbach, der mich auf den folgenden Metern begleiten wird.
Vorbei am Ort Sensweiler folge ich dem Weg bis zur Gedenktafel der Wüstung Croppenhof.
Bisher war das Licht nicht besonders gut, um schöne Fotos zu schießen. Nach ein paar Metern entlang eines Feldes stehe ich auf der Höhe bei Sensweiler.
Von hier ist es nicht weit zum Parkplatz beim Friedhof – ein weiterer Einstieg zur Traumschleife.
Während einer kleinen Stärkung genieße ich den Blick zur Wildenburg, die leider etwas im Nebel liegt, und beobachte die Wolken.
Mit etwas Glück verschwindet die Sonne gleich hinter einer Wolkendecke und die Skulptur „Zeit-Raum-Zeit“ des Künstlers XO Gerd Edinger könnte mein Motiv des Tages werden.
Eine gute Position suchen, Stativ positionieren, Kamera einstellen, warten und wenig später sind die sieben Schieferstelen im Kasten.
Das letzte Stück führt auf gewundenen, schmalen Pfaden durch Wald, bis nach rund 13 Kilometern das Wasserwerk der Steinbachtalsperre erreicht ist.
Weitere Informationen, Fotos und GPS-Dateien unter:
http://www.gpsies.com/map.do?fileId=mdivtbraicrvlker
Heute soll es die zum Saar-Hunsrück-Steig gehörende Traumschleife „Köhlerpfad am Steinbach“ sein.
Zum Vergrößern anklicken |
Der "Köhlerpfad am Steinbach" tangiert das ehemalige Hammerwerk Katzenloch. Ein Teilstück verläuft über den ehemaligen „Kohlepfad“, auf dem die Holzkohle aus dem Waldgebiet um Langweiler zu den Werken Asbacherhütte und Hammerbirkenfeld transportiert wurde.
An verschiedenen Stellen findet man noch alte Meilerplätze, an denen unter dem Waldboden Holzkohle zum Vorschein kommt.
Die Steinbachtalsperre, die dieser Weg umrundet, ist immer wieder aus anderen Perspektiven zu sehen.
Von den drei möglichen Startpunkten wähle ich den für mich nächsten – den Parkplatz bei der Steinbachtalsperre in Kempfeld / Katzenloch.
Nach wenigen Metern bin ich im Wald, folge dem Bachlauf, quere ihn auf einem Holzsteg und gehe weiter durch Wald, bis der erste Aussichtspunkt erreicht ist, der einen beeindruckenden Blick auf die Steinbachtalsperre bietet. Dann geht es über offene Landschaft. Bergauf sind rechts die Orte Kempfeld und Bruchweiler zu sehen.
Ich folge dem Weg entlang des Waldrandes und quere die L162. Wald und offene Landschaft wechseln sich ab, bevor wenig später die ersten Häuser von Langweiler zu sehen sind.
Am Ehrenmal der Ortsgemeinde vorbei führt der Weg, der auf den letzten Metern bergauf wieder auf dem Saar-Hunsrück-Steig verläuft. Neben dem Klosterhotel Marienhöh geht es weiter über eine Wiese und durch Wald.
Hier quere ich auf einer Holzbrücke den Steinbach, der mich auf den folgenden Metern begleiten wird.
Vorbei am Ort Sensweiler folge ich dem Weg bis zur Gedenktafel der Wüstung Croppenhof.
Bisher war das Licht nicht besonders gut, um schöne Fotos zu schießen. Nach ein paar Metern entlang eines Feldes stehe ich auf der Höhe bei Sensweiler.
Von hier ist es nicht weit zum Parkplatz beim Friedhof – ein weiterer Einstieg zur Traumschleife.
Während einer kleinen Stärkung genieße ich den Blick zur Wildenburg, die leider etwas im Nebel liegt, und beobachte die Wolken.
Mit etwas Glück verschwindet die Sonne gleich hinter einer Wolkendecke und die Skulptur „Zeit-Raum-Zeit“ des Künstlers XO Gerd Edinger könnte mein Motiv des Tages werden.
Eine gute Position suchen, Stativ positionieren, Kamera einstellen, warten und wenig später sind die sieben Schieferstelen im Kasten.
Das letzte Stück führt auf gewundenen, schmalen Pfaden durch Wald, bis nach rund 13 Kilometern das Wasserwerk der Steinbachtalsperre erreicht ist.
Weitere Informationen, Fotos und GPS-Dateien unter:
http://www.gpsies.com/map.do?fileId=mdivtbraicrvlker
Mittwoch, 21. Dezember 2016
Musik, die bewegt – Teil 11
Mittwoch, 21. Dezember 2016:
Heute möchte ich einen ganz besonderen Song vorstellen und ins Gedächtnis rufen.
Mein Plan war, diesen Post am 29. November zu veröffentlichen, aber ich habe es schlicht und einfach vergessen.
Zu spät ist es dennoch nicht, denn Chris Rea fährt immer noch nach Hause und "Last Christmas" läuft im Radio in der Endlosschleife.
Weihnachten könnte so schön sein, wenn das Wörtchen "Wham!" nicht wäre.
Nun zurück zu dem Weihnachtslied, das Hunderttausende Leben gerettet hat: "Do They Know It's Christmas?" ist der erste Charity-Song der Musikgeschichte und appelliert 1984 an das Gewissen der Wohlstandsgesellschaft.
Live Aid wird 1985 zum ersten globalen Mega-Konzert. 1984 führen Dürren und Missernten zu einer der größten Hungerkatastrophen des 20. Jahrhunderts. Am schlimmste ist die Not in Äthiopien. Monatlich sterben dort fast 20.000 Kinder an Unterernährung. Die fürchterlichen Bilder des Massensterbens laufen im Oktober 1984 bei der BBC und erschüttern die Weltöffentlichkeit.
Helfer vor Ort berichten, dass "Dieser Ort ziemlich nah an dem ist, was man die Hölle auf Erden nennt."
Bob Geldof, Initiator von Band Aid, im Interview:
"Jeder hat die Nachrichten gesehen und jeder fühlte sich schlecht und schämte sich. Dass 13 Millionen Menschen hungern und vielleicht sterben, während wir in einer Welt des Überflusses leben, das war absurd. Wirtschaftlich nicht erklärbar und moralisch abstoßend."
Bog Geldof, 1984 Frontmann der Band Boomtown Rats, beschließt, etwas zu unternehmen. Er kontaktiert Midge Ure an, damals Sänger und Songschreiber der erfolgreichen Band Ultravox. Gemeinsam schreiben die beiden einen Song, der Geld für die Hungerleidenden sammeln soll. Bob und Midge versammeln innerhalb weniger Tage die komplette Prominenz der englischen Musikszene im Studio. Am 25. November 1984 singen u.a. Bono, Sting, Phil Collins, David Bowie, Ultravox, George Michael, Paul McCartney, Spandau Ballet, Bananarama, Duran Duran und Status Quo den Song innerhalb von 24 Stunden gemeinsam ein. Nur einer kommt an diesem Sonntagmorgen nicht: Boy George, Sänger von Culture Club, eine der aufsehenerregendsten Bands ihrer Zeit.
Also greift Geldof zum Telefon und erreicht ihn in New York. Boy George meint: "Ich komme nicht."
Geldof antwortet: "Fuck off, alle sind hier. Du hast sechs Stunden Zeit. Schnapp dir eine Concorde und sei um sechs Uhr hier."
Er nahm sich eine Concorde und kam.
Als "Do They Know It's Christmas?" am 29. November 1984 weltweit veröffentlicht wird, stürmt der Song in 13 Ländern die Charts. In weniger als einem Monat bringen die Plattenverkäufe alleine in England 8 Millionen Pfund für Afrika ein.
Die Nachfrage war so groß, dass jedes Presswerk in Europa nur diese eine Schallplatte herstellte - 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche.
Bereits früh wird unterstellt, es ginge vielen der Künstler eher um Öffentlichkeitsarbeit in eigener Sache statt um Hilfe für Afrika. Ob nun Imagegründe oder die Auffassung, einen Auftrag zu haben, den es zu erfüllen gilt, überwiegen, ist aber doch nicht wirklich wichtig. Im Vordergrund steht die gute Sache.
Später wird teils bemängelt, dass keine langfristige, strukturell nachhaltige Hilfe geleistet und die dem Hunger zugrunde liegenden Ursachen nicht bekämpft worden seien.
Die Hilfsbereitschaft ist jedenfalls ansteckend.
Anfang 1985 schreiben Michael Jackson und Lionel Richie den Song "We Are The World". Amerikanische Pop-Größen, wie Bob Dylan, Billy Joel, Tina Turner, Ray Charles, Paul Simon, Cindy Lauper, Bruce Springsteen und Stevie Wonder formieren sich zu "USA For Africa".
"We Are The World" zählt noch heute zu den meistverkauften Platten aller Zeiten. Auch die deutschen Musikstars der 80er Jahre möchten nicht zurückstehen und rufen ebenfalls 1985 die "Band für Afrika" ins Leben. Unter Anderem dabei: Marius Müller-Westernhagen, Peter Maffay, die Münchener Freiheit und Extrabreit. Außerdem Panik-Rocker Udo Lindenberg und NDW-Star Nena.
Die Single "Nackt im Wind", geschrieben von Herbert Grönemeyer und Wolfgang Niedecken erreicht in Deutschland immerhin Platz 3 der Charts.
Es entsteht die Idee, zeitgleich zwei Konzerte zu veranstalten, bei dem ebenfalls Geld für Afrika gesammelt werden soll. Eins in London und eins in Philadelphia – und beide weltweit Live im Fernsehen übertragen.
"Live Aid" wird zum ersten und größten Charity-Event der Menschheit. In England und den USA stehen am 13. Juli 1985 alle auf der Bühne, die in der Pop-Welt Rang und Namen haben. Von David Bowie über Madonna bis zu Mick Jagger und Tina Turner. Absoluter Höhepunkt: Der Auftritt von Queen.
Bob Geldof, Organisator der "Band Aid"-Konzerte sagt: "Die Idee war ein Weckruf. Wir rüttelten die Menschen wach und zeigten ihnen, dass es wirklich passiert. Und weil jeder darauf aufmerksam wurde, ist es politisch geworden und die Staatsoberhäupter waren zum Handeln gezwungen. Wir haben 150 Millionen US-Dollar an einem Tag eingespielt. Aber der größere Effekt war, dass wir 1,4 Milliarden TV-Zuschauer erreichten. Die politischen Führer konnten das nicht ignorieren und so kam es zu Veränderungen."
Soziales Engagement hat sich Bob Geldof zur Lebensaufgabe gemacht. Bis heute ist er als Botschafter für den schwarzen Kontinent aktiv. Sein Mitstreiter und Partner wird Bono, Sänger der irischen Rock-Band U2.
"Do They Know It's Christmas?" wird 1989 und 2004 noch einmal aufgenommen – jeweils mit anderer Besetzung.
Insgesamt hat "Band Aid" bisher weltweit 190 Millionen US-Dollar für die Afrika-Hilfe eingebracht. Bei diesem positiven Hintergrund kann man es vernachlässigen, dass die meisten der Band-Aid-Songs keine musikalischen Meisterwerke waren.
(Quelle: Auszugsweise aus der VOX-Serie "100 Songs, die die Welt bewegten")
Heute möchte ich einen ganz besonderen Song vorstellen und ins Gedächtnis rufen.
Mein Plan war, diesen Post am 29. November zu veröffentlichen, aber ich habe es schlicht und einfach vergessen.
Zu spät ist es dennoch nicht, denn Chris Rea fährt immer noch nach Hause und "Last Christmas" läuft im Radio in der Endlosschleife.
Weihnachten könnte so schön sein, wenn das Wörtchen "Wham!" nicht wäre.
Nun zurück zu dem Weihnachtslied, das Hunderttausende Leben gerettet hat: "Do They Know It's Christmas?" ist der erste Charity-Song der Musikgeschichte und appelliert 1984 an das Gewissen der Wohlstandsgesellschaft.
Live Aid wird 1985 zum ersten globalen Mega-Konzert. 1984 führen Dürren und Missernten zu einer der größten Hungerkatastrophen des 20. Jahrhunderts. Am schlimmste ist die Not in Äthiopien. Monatlich sterben dort fast 20.000 Kinder an Unterernährung. Die fürchterlichen Bilder des Massensterbens laufen im Oktober 1984 bei der BBC und erschüttern die Weltöffentlichkeit.
Helfer vor Ort berichten, dass "Dieser Ort ziemlich nah an dem ist, was man die Hölle auf Erden nennt."
Band Aid 1984 (zum Vergrößern anklicken) |
Bog Geldof, 1984 Frontmann der Band Boomtown Rats, beschließt, etwas zu unternehmen. Er kontaktiert Midge Ure an, damals Sänger und Songschreiber der erfolgreichen Band Ultravox. Gemeinsam schreiben die beiden einen Song, der Geld für die Hungerleidenden sammeln soll. Bob und Midge versammeln innerhalb weniger Tage die komplette Prominenz der englischen Musikszene im Studio. Am 25. November 1984 singen u.a. Bono, Sting, Phil Collins, David Bowie, Ultravox, George Michael, Paul McCartney, Spandau Ballet, Bananarama, Duran Duran und Status Quo den Song innerhalb von 24 Stunden gemeinsam ein. Nur einer kommt an diesem Sonntagmorgen nicht: Boy George, Sänger von Culture Club, eine der aufsehenerregendsten Bands ihrer Zeit.
Also greift Geldof zum Telefon und erreicht ihn in New York. Boy George meint: "Ich komme nicht."
Geldof antwortet: "Fuck off, alle sind hier. Du hast sechs Stunden Zeit. Schnapp dir eine Concorde und sei um sechs Uhr hier."
Er nahm sich eine Concorde und kam.
Als "Do They Know It's Christmas?" am 29. November 1984 weltweit veröffentlicht wird, stürmt der Song in 13 Ländern die Charts. In weniger als einem Monat bringen die Plattenverkäufe alleine in England 8 Millionen Pfund für Afrika ein.
Die Nachfrage war so groß, dass jedes Presswerk in Europa nur diese eine Schallplatte herstellte - 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche.
Bereits früh wird unterstellt, es ginge vielen der Künstler eher um Öffentlichkeitsarbeit in eigener Sache statt um Hilfe für Afrika. Ob nun Imagegründe oder die Auffassung, einen Auftrag zu haben, den es zu erfüllen gilt, überwiegen, ist aber doch nicht wirklich wichtig. Im Vordergrund steht die gute Sache.
Später wird teils bemängelt, dass keine langfristige, strukturell nachhaltige Hilfe geleistet und die dem Hunger zugrunde liegenden Ursachen nicht bekämpft worden seien.
Die Hilfsbereitschaft ist jedenfalls ansteckend.
Anfang 1985 schreiben Michael Jackson und Lionel Richie den Song "We Are The World". Amerikanische Pop-Größen, wie Bob Dylan, Billy Joel, Tina Turner, Ray Charles, Paul Simon, Cindy Lauper, Bruce Springsteen und Stevie Wonder formieren sich zu "USA For Africa".
"We Are The World" zählt noch heute zu den meistverkauften Platten aller Zeiten. Auch die deutschen Musikstars der 80er Jahre möchten nicht zurückstehen und rufen ebenfalls 1985 die "Band für Afrika" ins Leben. Unter Anderem dabei: Marius Müller-Westernhagen, Peter Maffay, die Münchener Freiheit und Extrabreit. Außerdem Panik-Rocker Udo Lindenberg und NDW-Star Nena.
Die Single "Nackt im Wind", geschrieben von Herbert Grönemeyer und Wolfgang Niedecken erreicht in Deutschland immerhin Platz 3 der Charts.
Es entsteht die Idee, zeitgleich zwei Konzerte zu veranstalten, bei dem ebenfalls Geld für Afrika gesammelt werden soll. Eins in London und eins in Philadelphia – und beide weltweit Live im Fernsehen übertragen.
"Live Aid" wird zum ersten und größten Charity-Event der Menschheit. In England und den USA stehen am 13. Juli 1985 alle auf der Bühne, die in der Pop-Welt Rang und Namen haben. Von David Bowie über Madonna bis zu Mick Jagger und Tina Turner. Absoluter Höhepunkt: Der Auftritt von Queen.
Bob Geldof, Organisator der "Band Aid"-Konzerte sagt: "Die Idee war ein Weckruf. Wir rüttelten die Menschen wach und zeigten ihnen, dass es wirklich passiert. Und weil jeder darauf aufmerksam wurde, ist es politisch geworden und die Staatsoberhäupter waren zum Handeln gezwungen. Wir haben 150 Millionen US-Dollar an einem Tag eingespielt. Aber der größere Effekt war, dass wir 1,4 Milliarden TV-Zuschauer erreichten. Die politischen Führer konnten das nicht ignorieren und so kam es zu Veränderungen."
Soziales Engagement hat sich Bob Geldof zur Lebensaufgabe gemacht. Bis heute ist er als Botschafter für den schwarzen Kontinent aktiv. Sein Mitstreiter und Partner wird Bono, Sänger der irischen Rock-Band U2.
"Do They Know It's Christmas?" wird 1989 und 2004 noch einmal aufgenommen – jeweils mit anderer Besetzung.
Insgesamt hat "Band Aid" bisher weltweit 190 Millionen US-Dollar für die Afrika-Hilfe eingebracht. Bei diesem positiven Hintergrund kann man es vernachlässigen, dass die meisten der Band-Aid-Songs keine musikalischen Meisterwerke waren.
(Quelle: Auszugsweise aus der VOX-Serie "100 Songs, die die Welt bewegten")
Sonntag, 18. Dezember 2016
Wo bleibt die Zeit?
Wo bleibt nur die Zeit?
„Dieses Jahr ist es wieder besonders schlimm“, sagen viele. Da geht alles so schnell.
Direkt nach dem 4. Advent kommt schon der Heilige Abend. Das vorweihnachtliche Treiben hat uns im Griff.
Vieles ist noch zu erledigen, ob im Beruf oder zu Hause. Doch die Zeit zerrinnt uns zwischen den Fingern, sie läuft unerbittlich weiter.
Gerade jetzt im Advent, wo wir uns eine besinnliche und geruhsame Zeit wünschen, ist das Klagen über Zeitnot besonders laut. Merkwürdig ist das schon.
Dabei ist Zeit ja nun wirklich gerecht verteilt – wir alle haben 24 Stunden täglich und jeder Mensch hat nur zwei Tage im Leben, die nicht 24 Stunden lang sind.
Für mich gibt es allerdings eine andere Phase im Jahr, da klage ich nicht über den Mangel an Zeit, sondern genieße die Zeit, weil sie einfach das ist. Es ist nur ein kurzer Abschnitt und der steht unmittelbar bevor - die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr.
Für mich fühlt es sich jedes Mal so an, als ob die Zeit eine Weile stillstünde. An diesen Tagen weiß ich genau, wo die Zeit bleibt: Sie ist einfach da. Dann nehme ich mir – außer dem "Bündelchestag" am 27. Dezember – gar nichts vor, lasse meine Gedanken wandern… ins alte Jahr, ins neue Jahr.
Die Zeit "zwischen den Jahren" ist wie ein kostbares Geschenk, das ich in Ruhe auspacken und genießen kann.
Ich freue mich schon auf diese Zeit, bevor wieder Miss Sophies Butler über ein Tigerfell stolpern wird – "the same procedure as every year".
Denn spätestens mit dieser Szene aus dem Kultfilm "Dinner for One", der in allen dritten Fernsehprogrammen am Silvesterabend gezeigt wird, wissen wir definitiv: Er ist da, der ultimative letzte Tag dieses Jahres.
„Dieses Jahr ist es wieder besonders schlimm“, sagen viele. Da geht alles so schnell.
Direkt nach dem 4. Advent kommt schon der Heilige Abend. Das vorweihnachtliche Treiben hat uns im Griff.
Vieles ist noch zu erledigen, ob im Beruf oder zu Hause. Doch die Zeit zerrinnt uns zwischen den Fingern, sie läuft unerbittlich weiter.
Gerade jetzt im Advent, wo wir uns eine besinnliche und geruhsame Zeit wünschen, ist das Klagen über Zeitnot besonders laut. Merkwürdig ist das schon.
Dabei ist Zeit ja nun wirklich gerecht verteilt – wir alle haben 24 Stunden täglich und jeder Mensch hat nur zwei Tage im Leben, die nicht 24 Stunden lang sind.
Für mich gibt es allerdings eine andere Phase im Jahr, da klage ich nicht über den Mangel an Zeit, sondern genieße die Zeit, weil sie einfach das ist. Es ist nur ein kurzer Abschnitt und der steht unmittelbar bevor - die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr.
Für mich fühlt es sich jedes Mal so an, als ob die Zeit eine Weile stillstünde. An diesen Tagen weiß ich genau, wo die Zeit bleibt: Sie ist einfach da. Dann nehme ich mir – außer dem "Bündelchestag" am 27. Dezember – gar nichts vor, lasse meine Gedanken wandern… ins alte Jahr, ins neue Jahr.
Die Zeit "zwischen den Jahren" ist wie ein kostbares Geschenk, das ich in Ruhe auspacken und genießen kann.
Ich freue mich schon auf diese Zeit, bevor wieder Miss Sophies Butler über ein Tigerfell stolpern wird – "the same procedure as every year".
Denn spätestens mit dieser Szene aus dem Kultfilm "Dinner for One", der in allen dritten Fernsehprogrammen am Silvesterabend gezeigt wird, wissen wir definitiv: Er ist da, der ultimative letzte Tag dieses Jahres.
Sonntag, 11. Dezember 2016
Die Kirschweiler Festung an einem trüben Wintertag
Sonntag, 11. Dezember 2016:
Wandern ist total angesagt. Auch bei jungen Leuten. Aber warum wandern Menschen? Sicherlich weil man beim Wandern die Natur so unmittelbar erlebt. Und dann ist Wandern auch eine starke Körpererfahrung.
Aber auch das allein erklärt noch nicht die Lust am Wandern.
Aufbrechen aus dem Vertrauten und allzu Vertrauten, Unterwegs-Sein im Unbekannten, Offen-Sein für Unerwartetes, rasten, ankommen, einkehren – nur um bald wieder aufzubrechen.
Das Wandern ist ein Bild des Lebens.
Für viele ist es so etwas wie eine spirituelle Erfahrung. Gerade in den Bergen. Es ist ja kein Zufall, dass man da oben oft Kapellen und Klöster findet und ganz oben ein Gipfelkreuz.
Heute habe ich mich auf den Weg gemacht, um die zum Saar-Hunsrück-Steig gehörende Traumschleife "Kirschweiler Festung" zu erleben.
Es hat durchaus seinen Reiz, auch bei trübem Wetter draußen zu sein.
Düstere Tage sind großartig, um Fotos zu schießen, denn ein bedeckter Himmel hat seine ganz eigenen Vorteile. Wenn der Himmel bewölkt ist, scheint die Sonne nicht direkt auf die Erde und die Wolkendecke macht das Licht weicher. Das ist vorteilhaft, denn das gleichmäßigere, sanfte und ausgeglichene Licht lässt Schatten weicher erscheinen und hilft einem prima dabei, die ungewöhnliche Stimmung "einzufangen" – perfekt für düstere und atmosphärische Fotos.
Die 9,3 Kilometer lange Nationalpark-Traumschleife "Kirschweiler Festung" wurde im August 2016 eröffnet und erreichte bei der Erstzertifizierung durch das Deutsche Wanderinstitut auf Anhieb 76 Erlebnispunkte.
Mit diesem tollen Ergebnis liegt sie bereits deutlich über der selbstauferlegten Hürde des Projektbüros Saar-Hunsrück-Steig von minimal 60 Erlebnispunkten, um den Titel "Traumschleife Saar-Hunsrück" tragen zu dürfen (beim Wanderinstitut genügen 50 Erlebnispunkte, um als Premiumwanderweg ausgezeichnet zu werden).
Der Premiumrundweg führt zu rund 91 Prozent auf natürlichem Untergrund. Asphalt- oder Betonflächen kommen auf dieser Strecke nicht vor.
Vom neu angelegten Eingangsportal geht es direkt in den Wald, wo eine angenehme Ruhe herrscht. Nach rund zwei Kilometern komme ich zum "Dreiherrenstein", ein alter Grenzstein, der an der Stelle steht, an der sich die Grenzen der Ortsgemeinden Sensweiler, Hettenrodt, Siesbach und Allenbach treffen.
Von hier ist es nicht mehr weit zum "Ringkopf", wo eine Ringwallanlage aus keltischer Zeit zu finden ist. Mit 650 Metern markiert er den höchsten Punkt der Wanderung.
Folglich geht es jetzt erst ein Stück abwärts, bevor der Anstieg zum Naturschutzgebiet Silberich/Kirschweiler Festung folgt. Es handelt sich beim Silberich um einen bewaldeten Berg, der vermutlich eine keltische Kultstätte war. Auf seinem Rücken befindet sich die Namensgeberin dieser Traumschleife, die "Kirschweiler Festung".
In der Römerzeit war der 628 Meter hohe Berg ein markanter Punkt an der Grenze zwischen den Provinzen Gallia Belgica und Germania Superior.
Zwischen Ringkopf und Silberich verlief einst eine römische Fernstraße.
Vorbei an der imposanten Felsformation komme ich zum Aussichtspunkt "Steinbachtalsperre".
Anschließend führt der Weg auf einem kleinen, felsigen Pfad steil abwärts.
Nicht in die Traumschleife eingebunden, aber nur ein paar Meter weiter befindet sich das Bärloch - ein Abstecher dorthin lohnt sich.
Die letzte Passage führt am Sportplatz und an den Tennisplätzen vorbei zurück zum Ausgangspunkt.
Ein Blick auf die Landkarte zeigt, dass man sich auf dieser Traumschleife keinen einzigen Meter in Kirschweiler bewegt, sondern die Gemarkungen Hettenrodt, Allenbach und Sensweiler durchwandert. So befindet sich auch die "Kirschweiler Festung" nicht in der Gemarkung Kirschweiler, wie man vermutet, sondern in Hettenrodt.
Weitere Informationen, Fotos und GPS-Dateien unter:
http://www.gpsies.com/map.do?fileId=zpmfvvtvhmutzhvc
Wandern ist total angesagt. Auch bei jungen Leuten. Aber warum wandern Menschen? Sicherlich weil man beim Wandern die Natur so unmittelbar erlebt. Und dann ist Wandern auch eine starke Körpererfahrung.
Aber auch das allein erklärt noch nicht die Lust am Wandern.
Aufbrechen aus dem Vertrauten und allzu Vertrauten, Unterwegs-Sein im Unbekannten, Offen-Sein für Unerwartetes, rasten, ankommen, einkehren – nur um bald wieder aufzubrechen.
Das Wandern ist ein Bild des Lebens.
Für viele ist es so etwas wie eine spirituelle Erfahrung. Gerade in den Bergen. Es ist ja kein Zufall, dass man da oben oft Kapellen und Klöster findet und ganz oben ein Gipfelkreuz.
Zum Vergrößern anklicken |
Es hat durchaus seinen Reiz, auch bei trübem Wetter draußen zu sein.
Düstere Tage sind großartig, um Fotos zu schießen, denn ein bedeckter Himmel hat seine ganz eigenen Vorteile. Wenn der Himmel bewölkt ist, scheint die Sonne nicht direkt auf die Erde und die Wolkendecke macht das Licht weicher. Das ist vorteilhaft, denn das gleichmäßigere, sanfte und ausgeglichene Licht lässt Schatten weicher erscheinen und hilft einem prima dabei, die ungewöhnliche Stimmung "einzufangen" – perfekt für düstere und atmosphärische Fotos.
Die 9,3 Kilometer lange Nationalpark-Traumschleife "Kirschweiler Festung" wurde im August 2016 eröffnet und erreichte bei der Erstzertifizierung durch das Deutsche Wanderinstitut auf Anhieb 76 Erlebnispunkte.
Mit diesem tollen Ergebnis liegt sie bereits deutlich über der selbstauferlegten Hürde des Projektbüros Saar-Hunsrück-Steig von minimal 60 Erlebnispunkten, um den Titel "Traumschleife Saar-Hunsrück" tragen zu dürfen (beim Wanderinstitut genügen 50 Erlebnispunkte, um als Premiumwanderweg ausgezeichnet zu werden).
Der Premiumrundweg führt zu rund 91 Prozent auf natürlichem Untergrund. Asphalt- oder Betonflächen kommen auf dieser Strecke nicht vor.
Vom neu angelegten Eingangsportal geht es direkt in den Wald, wo eine angenehme Ruhe herrscht. Nach rund zwei Kilometern komme ich zum "Dreiherrenstein", ein alter Grenzstein, der an der Stelle steht, an der sich die Grenzen der Ortsgemeinden Sensweiler, Hettenrodt, Siesbach und Allenbach treffen.
Felsformation "Kirschweiler Festung" |
Von hier ist es nicht mehr weit zum "Ringkopf", wo eine Ringwallanlage aus keltischer Zeit zu finden ist. Mit 650 Metern markiert er den höchsten Punkt der Wanderung.
Folglich geht es jetzt erst ein Stück abwärts, bevor der Anstieg zum Naturschutzgebiet Silberich/Kirschweiler Festung folgt. Es handelt sich beim Silberich um einen bewaldeten Berg, der vermutlich eine keltische Kultstätte war. Auf seinem Rücken befindet sich die Namensgeberin dieser Traumschleife, die "Kirschweiler Festung".
In der Römerzeit war der 628 Meter hohe Berg ein markanter Punkt an der Grenze zwischen den Provinzen Gallia Belgica und Germania Superior.
Zwischen Ringkopf und Silberich verlief einst eine römische Fernstraße.
Vorbei an der imposanten Felsformation komme ich zum Aussichtspunkt "Steinbachtalsperre".
Anschließend führt der Weg auf einem kleinen, felsigen Pfad steil abwärts.
Nicht in die Traumschleife eingebunden, aber nur ein paar Meter weiter befindet sich das Bärloch - ein Abstecher dorthin lohnt sich.
Die letzte Passage führt am Sportplatz und an den Tennisplätzen vorbei zurück zum Ausgangspunkt.
Ein Blick auf die Landkarte zeigt, dass man sich auf dieser Traumschleife keinen einzigen Meter in Kirschweiler bewegt, sondern die Gemarkungen Hettenrodt, Allenbach und Sensweiler durchwandert. So befindet sich auch die "Kirschweiler Festung" nicht in der Gemarkung Kirschweiler, wie man vermutet, sondern in Hettenrodt.
Weitere Informationen, Fotos und GPS-Dateien unter:
http://www.gpsies.com/map.do?fileId=zpmfvvtvhmutzhvc
Dienstag, 6. Dezember 2016
Thank you for the music
Manche Lieder verbinden wir mit ganz bestimmten Ereignissen oder Phasen in unserem Leben.
Ob Westernhagens „Freiheit“, Edith Piafs „Non, je ne regrette rien“ oder Queens „We Are The Champions“.
Es gibt noch einige solcher Lieder, die mich traurig machen, die mein Herz erfreuen, die ein Kribbeln hervorrufen oder die mich an etwas oder jemanden erinnern.
„Dieses Kribbeln im Bauch, das man nie mehr vergisst, als ob da im Magen der Teufel los ist.“
In Pe Werners Lied, vielleicht erinnert sich jemand, geht es um eine Liebe kurz vor ihrem endgültigen Aus, dank Alltag und Gewohnheit.
Ich hatte dieses Lied vor kurzem im Kopf und achte oft auf solche Textpassagen, die mir einfach so in den Sinn kommen. Wie Pe Werner es besingt:
„Dieses Kribbeln im Bauch, das vermisst du doch auch, einfach überzusprudeln vor Glück.“
Und sollte ich es auch vermissen, will ich sehen, wie ich es wiederfinde.
Dann gibt es da noch „Lass uns gehen“ von der deutschen Band Revolverheld.
Da heißt es im Refrain:
„Ich kann nicht mehr atmen
Seh kaum noch den Himmel
Die Hochhäuser haben meine Seele verbaut
Bin immer erreichbar und erreiche doch gar nichts
Ich halte es hier nicht mehr aus...
Wir stecken hier fest
Verschüttet im Regen
Und träumen vom Sommer in Schweden.“
„Lass uns gehen.“ Genauso fühle ich mich auch.
Der letzte Urlaub ist längst vergessen. Aber die Sehnsucht steckt immer noch fest in mir.
Die Sehnsucht nach dem offenen Himmel, dem Blau des Meeres, der unbeschwerten Zeit, der Ruhe.
Die Sehnsucht nach dem, was uns im Alltag oft fehlt.
„Lass uns gehen.“ Das ist für mich aber keine Aufforderung, einfach abzuhauen und alles hinter mir zu lassen. Das geht ja meist gar nicht.
Auch wenn eine kleine Auszeit am Wochenende oder unter der Woche oft Wunder bewirkt.
Für die, denen es möglich ist.
Ich nehme meine Sehnsucht ernst. Und versuche, zurückliegende, positive Erfahrungen in meinen Alltag zu transportieren.
Die Sehnsucht danach zu bewahren und von ihr zu leben. „Lass uns gehen“.
Meine Sehnsucht bringt mich zum Handeln: Ich lasse mich nicht mehr zu sehr stressen. Jedenfalls nicht immer.
Ich nehme mir Zeit für mich und andere.
Ich schaue in den Himmel und sage zu mir selbst: Komm, lass uns gehen!
Jeder Mensch hat sicher solch eine persönliche Hitparade im Kopf. Musik prägt uns oft schon von Geburt an, sie berührt uns im tiefsten Inneren und kann uns zu Höchstleistungen treiben, sie hat eine immense Kraft.
Es gibt wohl nur wenige Dinge, die uns auf so einfache Weise mit Glück erfüllen können und einen so großen Einfluss auf unser Leben haben wie Musik.
Musik ist Medizin. Sie kann Schmerzen lindern, Erinnerungen wachrufen, psychische Barrieren überwinden und Kommunikation ermöglichen.
So eng verwoben scheint Musik mit unserer Seele, dass sie als emotionaler Kern selbst dann zurückbleibt, wenn andere Teile der Persönlichkeit bereits bröckeln und die Erinnerungen dahinschwinden.
Denn Musik weckt Emotionen und sie verbindet.
Lieder wecken Erinnerungen und verstärken die Sehnsucht. Wahnsinn, diese Magie der Musik!
Da kann ich eigentlich nur mit ABBA sagen: „Thank you for the music“
Ob Westernhagens „Freiheit“, Edith Piafs „Non, je ne regrette rien“ oder Queens „We Are The Champions“.
Es gibt noch einige solcher Lieder, die mich traurig machen, die mein Herz erfreuen, die ein Kribbeln hervorrufen oder die mich an etwas oder jemanden erinnern.
„Dieses Kribbeln im Bauch, das man nie mehr vergisst, als ob da im Magen der Teufel los ist.“
In Pe Werners Lied, vielleicht erinnert sich jemand, geht es um eine Liebe kurz vor ihrem endgültigen Aus, dank Alltag und Gewohnheit.
Ich hatte dieses Lied vor kurzem im Kopf und achte oft auf solche Textpassagen, die mir einfach so in den Sinn kommen. Wie Pe Werner es besingt:
„Dieses Kribbeln im Bauch, das vermisst du doch auch, einfach überzusprudeln vor Glück.“
Und sollte ich es auch vermissen, will ich sehen, wie ich es wiederfinde.
Dann gibt es da noch „Lass uns gehen“ von der deutschen Band Revolverheld.
Da heißt es im Refrain:
„Ich kann nicht mehr atmen
Seh kaum noch den Himmel
Die Hochhäuser haben meine Seele verbaut
Bin immer erreichbar und erreiche doch gar nichts
Ich halte es hier nicht mehr aus...
Wir stecken hier fest
Verschüttet im Regen
Und träumen vom Sommer in Schweden.“
„Lass uns gehen.“ Genauso fühle ich mich auch.
Der letzte Urlaub ist längst vergessen. Aber die Sehnsucht steckt immer noch fest in mir.
Die Sehnsucht nach dem offenen Himmel, dem Blau des Meeres, der unbeschwerten Zeit, der Ruhe.
Die Sehnsucht nach dem, was uns im Alltag oft fehlt.
„Lass uns gehen.“ Das ist für mich aber keine Aufforderung, einfach abzuhauen und alles hinter mir zu lassen. Das geht ja meist gar nicht.
Auch wenn eine kleine Auszeit am Wochenende oder unter der Woche oft Wunder bewirkt.
Für die, denen es möglich ist.
Ich nehme meine Sehnsucht ernst. Und versuche, zurückliegende, positive Erfahrungen in meinen Alltag zu transportieren.
Die Sehnsucht danach zu bewahren und von ihr zu leben. „Lass uns gehen“.
Meine Sehnsucht bringt mich zum Handeln: Ich lasse mich nicht mehr zu sehr stressen. Jedenfalls nicht immer.
Ich nehme mir Zeit für mich und andere.
Ich schaue in den Himmel und sage zu mir selbst: Komm, lass uns gehen!
Jeder Mensch hat sicher solch eine persönliche Hitparade im Kopf. Musik prägt uns oft schon von Geburt an, sie berührt uns im tiefsten Inneren und kann uns zu Höchstleistungen treiben, sie hat eine immense Kraft.
Es gibt wohl nur wenige Dinge, die uns auf so einfache Weise mit Glück erfüllen können und einen so großen Einfluss auf unser Leben haben wie Musik.
Musik ist Medizin. Sie kann Schmerzen lindern, Erinnerungen wachrufen, psychische Barrieren überwinden und Kommunikation ermöglichen.
So eng verwoben scheint Musik mit unserer Seele, dass sie als emotionaler Kern selbst dann zurückbleibt, wenn andere Teile der Persönlichkeit bereits bröckeln und die Erinnerungen dahinschwinden.
Denn Musik weckt Emotionen und sie verbindet.
Lieder wecken Erinnerungen und verstärken die Sehnsucht. Wahnsinn, diese Magie der Musik!
Da kann ich eigentlich nur mit ABBA sagen: „Thank you for the music“
Sonntag, 4. Dezember 2016
Seelen-Check
Wie geht es deiner Seele?
Eine komische Frage?
Stimmt, denn meistens fragen wir anders.
Zum Beispiel: Wie geht es deinen Rückenschmerzen?
Oder: Wie geht es deinen Kindern?
Oder: Wie geht‘s im Beruf?
Oder einfach der große Rundumschlag: Alles klar?
Aber nach der Seele wird so gut wie nie gefragt, dabei ist sie doch das Wichtigste.
Wobei dieses Wort „Seele“ gar nicht das Entscheidende ist.
Welches Wort man verwendet, ist nicht wichtig.
Wichtig ist stattdessen, was damit gemeint ist: Keine bloße Äußerlichkeit, Kein Körperteil und kein Organ, sondern etwas elementares, das irgendwie und irgendwo in uns steckt: Nicht greifbar, nicht messbar, unsichtbar für unsere Augen, aber mit dem Herzen klar zu erkennen; überhaupt nicht zu begreifen, aber deutlich zu spüren.
Die „Seele“ kann weh tun, auch wenn unser Gesicht lächelt.
Die “Seele“ kann schreien, auch wenn unser Mund schweigt.
Eine verletzte „Seele“ macht einen gesunden Menschen auf Dauer krank - und umgekehrt.
Eine starke „Seele“ kann einen kranken Menschen heilen, denn sie kann Hoffnung haben, obwohl die Aussichten schlecht sind.
Und manchmal weiß die „Seele“ mehr als tausend Argumente.
Also: Wie geht es euren Seelen?
Wenn kein anderer euch fragt, dann fragt euch doch einmal selbst nach euren Seelen.
Und kümmert euch auch ein bisschen um sie – und eben nicht nur um den Rücken, die Kinder, die Arbeit und das Bankkonto.
Tut etwas für eure Seelen. Was genau das sein könnte, muss jeder selber ausprobieren.
Das kann lesen sein, Musik hören, eine Wanderung, eine Radtour oder eine Jogging-Runde.
Das kann eine Mittagspause im Park sein, ein paar schöne Stunden mit Freunden, eine Umarmung oder ein langer Kuss.
Ihr werdet es schon selber merken, wenn eure Seele aufatmet.
Eine komische Frage?
Stimmt, denn meistens fragen wir anders.
Zum Beispiel: Wie geht es deinen Rückenschmerzen?
Oder: Wie geht es deinen Kindern?
Oder: Wie geht‘s im Beruf?
Oder einfach der große Rundumschlag: Alles klar?
Aber nach der Seele wird so gut wie nie gefragt, dabei ist sie doch das Wichtigste.
Wobei dieses Wort „Seele“ gar nicht das Entscheidende ist.
Welches Wort man verwendet, ist nicht wichtig.
Wichtig ist stattdessen, was damit gemeint ist: Keine bloße Äußerlichkeit, Kein Körperteil und kein Organ, sondern etwas elementares, das irgendwie und irgendwo in uns steckt: Nicht greifbar, nicht messbar, unsichtbar für unsere Augen, aber mit dem Herzen klar zu erkennen; überhaupt nicht zu begreifen, aber deutlich zu spüren.
Die „Seele“ kann weh tun, auch wenn unser Gesicht lächelt.
Die “Seele“ kann schreien, auch wenn unser Mund schweigt.
Eine verletzte „Seele“ macht einen gesunden Menschen auf Dauer krank - und umgekehrt.
Eine starke „Seele“ kann einen kranken Menschen heilen, denn sie kann Hoffnung haben, obwohl die Aussichten schlecht sind.
Und manchmal weiß die „Seele“ mehr als tausend Argumente.
Also: Wie geht es euren Seelen?
Wenn kein anderer euch fragt, dann fragt euch doch einmal selbst nach euren Seelen.
Und kümmert euch auch ein bisschen um sie – und eben nicht nur um den Rücken, die Kinder, die Arbeit und das Bankkonto.
Tut etwas für eure Seelen. Was genau das sein könnte, muss jeder selber ausprobieren.
Das kann lesen sein, Musik hören, eine Wanderung, eine Radtour oder eine Jogging-Runde.
Das kann eine Mittagspause im Park sein, ein paar schöne Stunden mit Freunden, eine Umarmung oder ein langer Kuss.
Ihr werdet es schon selber merken, wenn eure Seele aufatmet.
Sonntag, 20. November 2016
Seltsam, im Nebel zu wandern
Zugegeben: Es kostet schon ein bisschen Überwindung, sich aufzurappeln bei verhangenem Himmel, grauen Regenwolken und sich in Richtung einstellige Grade bewegende Temperaturen.
Aber mit der richtigen Kleidung, wasserfesten Schuhen und Regenschutz kann man eine Wanderung auch bei Schmuddelwetter wagen.
Und ist man erst einmal in Bewegung, wird einem schnell warm, die frische Luft strömt durch die Lungen und trübe Gedanken sind im Nu verschwunden.
An sonnigen Tagen bietet die gelbrote Färbung des Herbstlaubes herrliche Lichtspiele.
Aber auch das neblige Herbstwetter hat seine schönen Seiten.
Es scheint so, als würde der Wald ein bisschen mehr zu jenem verwunschenen Sehnsuchtsort werden, den wir aus Märchen kennen.
Hohe Luftfeuchtigkeit und niedrige Temperaturen führen dann oft zur Bildung von Nebelfeldern, die den Herbstwald in ein geheimnisvolles Licht tauchen und selbst unsere alltägliche Umgebung mystisch erscheinen lassen.
Der weiße Schleier hüllt die Landschaft wie in Watte ein und erschafft abstrakte, romantische oder gar gespenstische Szenen.
Eine eigenartige Stille liegt über dem Wald und der Geruch von feuchtem Laub steigt in die Nase.
Der Dichter, Schriftsteller und Maler Hermann Hesse wählte die Einsamkeit jedes Menschen zum Grundmotiv des Gedichtes "Im Nebel".
Seltsam, im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein,
Kein Baum sieht den anderen,
Jeder ist allein.
Voll von Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben licht war;
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.
Wahrlich, keiner ist weise,
Der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
Von allem ihn trennt.
Seltsam, im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern,
Jeder ist allein.
Aber mit der richtigen Kleidung, wasserfesten Schuhen und Regenschutz kann man eine Wanderung auch bei Schmuddelwetter wagen.
Windräder beim Weiselberg - zum Vergrößern klicken |
Aber auch das neblige Herbstwetter hat seine schönen Seiten.
Es scheint so, als würde der Wald ein bisschen mehr zu jenem verwunschenen Sehnsuchtsort werden, den wir aus Märchen kennen.
Hexentanzplatz nahe der Wildenburg bei Kempfeld |
Der weiße Schleier hüllt die Landschaft wie in Watte ein und erschafft abstrakte, romantische oder gar gespenstische Szenen.
Eine eigenartige Stille liegt über dem Wald und der Geruch von feuchtem Laub steigt in die Nase.
Der Dichter, Schriftsteller und Maler Hermann Hesse wählte die Einsamkeit jedes Menschen zum Grundmotiv des Gedichtes "Im Nebel".
Blick vom Weiselberg bei Oberkirchen |
Einsam ist jeder Busch und Stein,
Kein Baum sieht den anderen,
Jeder ist allein.
Voll von Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben licht war;
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.
Wahrlich, keiner ist weise,
Der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
Von allem ihn trennt.
Seltsam, im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern,
Jeder ist allein.
Samstag, 19. November 2016
Hindernisse überwinden
Overcoming obstacles
If we never experience the chill of a dark winter, it is very unlikely that we will ever cherish the warmth of a bright summer’s day.
Nothing stimulates our appetite for the simple joys of life more than the starvation caused by sadness or desperation. In order to complete our amazing life journey successfully, it is vital that we turn each and every dark tear into a pearl of wisdom and find the blessing in every curse.
(Anthon St. Maarten, Divine Living)
Hindernisse überwinden
Wenn wir nie die Abkühlung eines dunklen Winters erleben, ist es sehr unwahrscheinlich, dass wir je die Wärme eines hellen Sommers genießen werden.
Nichts regt unseren Appetit auf die einfachen Freuden des Lebens mehr an, als die Hungersnot, die durch Traurigkeit oder Verzweiflung verursacht wird. Um unsere erstaunliche Lebensreise erfolgreich abzuschließen, ist es wichtig, dass wir jeden einzelnen dunklen Riss in eine Perle der Weisheit verwandeln, und den Segen in jedem Fluch finden.
If we never experience the chill of a dark winter, it is very unlikely that we will ever cherish the warmth of a bright summer’s day.
Nothing stimulates our appetite for the simple joys of life more than the starvation caused by sadness or desperation. In order to complete our amazing life journey successfully, it is vital that we turn each and every dark tear into a pearl of wisdom and find the blessing in every curse.
(Anthon St. Maarten, Divine Living)
Hindernisse überwinden
Wenn wir nie die Abkühlung eines dunklen Winters erleben, ist es sehr unwahrscheinlich, dass wir je die Wärme eines hellen Sommers genießen werden.
Nichts regt unseren Appetit auf die einfachen Freuden des Lebens mehr an, als die Hungersnot, die durch Traurigkeit oder Verzweiflung verursacht wird. Um unsere erstaunliche Lebensreise erfolgreich abzuschließen, ist es wichtig, dass wir jeden einzelnen dunklen Riss in eine Perle der Weisheit verwandeln, und den Segen in jedem Fluch finden.
Montag, 14. November 2016
Joggen im Winter - richtig laufen bei Kälte
Joggen im Winter
Richtig laufen bei Kälte
Kälte und Nässe erfordern ein spezielles Training.
Hier ein paar Tricks, wie man sich mit Sport die kalte Jahreszeit versüßt.
Joggen im Winter ist etwas für fortgeschrittene Sportler.
Das ganze Jahr hat seine schönen Seiten. Im Herbst und Winter haben wir mit kurzen Tagen und langen Nächten zu kämpfen.
Fieser Regen und wenig Sonne schlagen auf unser Gemüt. Man kann sich in der warmen Wohnung verkriechen und jammern oder das Beste daraus machen: Laufen gehen.
Ganz ehrlich – und das ist nicht ironisch gemeint –, diese Zeit kann die schönste im ganzen Jahr sein, um zu laufen oder zu walken. Warum? Ganz einfach: Ein Lauf in klirrender Kälte, über den ersten Schnee, bei Nieselregen oder im Herbststurm wird zum Energie-Lieferanten.
Mit der richtigen Kleidung – und die ist heute ausgefeilter und besser abgestimmt – kann man selbst im tiefsten Winter joggen.
Doch es verlangt etwas Umstellungen beim Training:
Nicht gleich durchstarten, wie man es im Sommer vielleicht gewöhnt ist, denn dann drohen Zerrungen oder Muskelverspannungen. Besser die übliche Aufwärmphase verlängern.
Beim Cool-down verhält es sich genau umgekehrt: Nicht ganz auf‘s Auslaufen oder Stretching verzichten, doch diese Phase zeitlich reduzieren. Nicht in der Kälte stehen bleiben, sondern möglichst schnell die feuchte Kleidung gegen trockene tauschen und sich im Warmen dehnen.
Frost:
Tiefe Temperaturen bedeuten nicht, dass man dick vermummt auf die Strecke gehen muss. Die Faustregel lautet: „Wenn man vor die Tür tritt, sollte man ein wenig frösteln. Nach ein paar hundert Metern, wenn der Körper auf Touren gekommen ist, wird es angenehm warm sein.“
Wichtig ist funktionelle Laufkleidung. Ein Funktionsunterhemd unter einem langärmeligen Shirt sowie lange, enganliegende Hosen gewährleisten, dass der Schweiß nach außen transportiert wird und die Haut trocken bleibt.
Baumwollsachen sollte man schnell vergessen. Wer mit diesem Material laufen geht, ist selber schuld an der anschließenden Erkältung. Sie mag für viele Dinge hervorragend geeignet sein, doch saugt Baumwolle Feuchtigkeit auf wie ein Lappen und hängt dann auch wie ein solcher am Körper: Unangenehm, nass und kalt.
Das Zauberwort gegen Kälte lautet Merinowolle. Das Naturmaterial kann es mit so ziemlich jeder ausgeklügelten Kunstfaser aufnehmen und ist dazu noch nachhaltig, geruchsneutral und pflegeleicht. Man kennt den Wärmeeffekt vom flauschigen Kuschelpullover. Doch auch bei Sportbekleidung kommt dieser Effekt zum Einsatz. Zudem bringt Merinowolle das perfekte Klimamanagement mit sich: Neben dem Wärmeeffekt nimmt sie ausreichend Feuchtigkeit auf und gibt diese langsam nach außen ab, ohne sich klamm anzufühlen.
Wind und Regen:
Bei Wind und Regen ist die gefühlte Temperatur niedriger als die tatsächliche. Besonderes Augenmerk gilt dem Kopf sowie den Händen und Füßen. Sind Hände und Füße kalt, friert man am ganzen Körper.
Über den Kopf gehen bis zu 40 Prozent der gesamten Körperwärme verloren.
Dünne Handschuhe und eine Mütze oder Stirnband, auch aus Funktionsmaterial, halten warm.
Zusätzlich hilft ein Multifunktionstuch (Schlauchschal, "Buff"), das Mund und Nase abdeckt und so verhindert, dasss kalte Luft eingeatmet wird.
Wer schon die Erfahrung gemacht hat, wie unangenehm kalte Luft in der Lunge werden kann (mal abgesehen vom erhöhten Erkältungsrisiko), wird dieses Tuch schnell zu schätzen wissen.
Ausreden haben in dieser Zeit Hochkonjunktur: „Zu kalt, zu dunkel, zu nass, zu irgendwas.“
Blödsinn. Die Genugtuung, trotz schlechten Wetters zu laufen, ist größer als im Frühjahr. Und: Es ist viel gesünder, bei null Grad zu joggen als bei dreißig Grad im Sommer.
Wenn man sich trotz guter Vorsätze nicht so recht motivieren kann, macht man es wie ich: Am leichtesten fällt es mir, wenn ich mit einer oder mehreren Personen eine feste Verabredung zum Laufen habe. Das schafft eine Art Verbindlichkeit, die man nicht so einfach ausfallen lässt.
Oder man setzt sich ein Ziel, wie etwa einen Silvesterlauf oder einen Marathon im April.
Und noch zwei Aspekte, die beim Kampf gegen den inneren Schweinehund helfen können: Schon wenig Training hilft, das Niveau zu halten.
Das Gleiche gilt für das Körpergewicht, Pfunde sind schneller auf den Rippen, als sie abtrainiert werden können.
Also besser Laufen, denn bei miesem Wetter verpasst man sowieso nichts.
Im Winter besser keinen starren Trainingsplänen folgen oder sich an Zeitangaben orientieren, sondern dem eigenen Gefühl vertrauen und das Training dem Wetter anpassen. Man sollte auf seinen Körper hören und dessen Signale verstehen, so spürt man, wann man ihn mehr fordern und wann man ggf. eine kürzere Runde laufen sollte.
Es ist ein tolles Naturerlebnis, sich auch bei schlechtem Wetter draußen aufzuhalten.
„Manche Menschen können den Regen spüren, andere werden einfach nur nass.“
(Bob Marley)
Richtig laufen bei Kälte
Kälte und Nässe erfordern ein spezielles Training.
Hier ein paar Tricks, wie man sich mit Sport die kalte Jahreszeit versüßt.
Joggen im Winter ist etwas für fortgeschrittene Sportler.
Das ganze Jahr hat seine schönen Seiten. Im Herbst und Winter haben wir mit kurzen Tagen und langen Nächten zu kämpfen.
Fieser Regen und wenig Sonne schlagen auf unser Gemüt. Man kann sich in der warmen Wohnung verkriechen und jammern oder das Beste daraus machen: Laufen gehen.
Ganz ehrlich – und das ist nicht ironisch gemeint –, diese Zeit kann die schönste im ganzen Jahr sein, um zu laufen oder zu walken. Warum? Ganz einfach: Ein Lauf in klirrender Kälte, über den ersten Schnee, bei Nieselregen oder im Herbststurm wird zum Energie-Lieferanten.
Mit der richtigen Kleidung – und die ist heute ausgefeilter und besser abgestimmt – kann man selbst im tiefsten Winter joggen.
Doch es verlangt etwas Umstellungen beim Training:
Nicht gleich durchstarten, wie man es im Sommer vielleicht gewöhnt ist, denn dann drohen Zerrungen oder Muskelverspannungen. Besser die übliche Aufwärmphase verlängern.
Beim Cool-down verhält es sich genau umgekehrt: Nicht ganz auf‘s Auslaufen oder Stretching verzichten, doch diese Phase zeitlich reduzieren. Nicht in der Kälte stehen bleiben, sondern möglichst schnell die feuchte Kleidung gegen trockene tauschen und sich im Warmen dehnen.
Frost:
Tiefe Temperaturen bedeuten nicht, dass man dick vermummt auf die Strecke gehen muss. Die Faustregel lautet: „Wenn man vor die Tür tritt, sollte man ein wenig frösteln. Nach ein paar hundert Metern, wenn der Körper auf Touren gekommen ist, wird es angenehm warm sein.“
Wichtig ist funktionelle Laufkleidung. Ein Funktionsunterhemd unter einem langärmeligen Shirt sowie lange, enganliegende Hosen gewährleisten, dass der Schweiß nach außen transportiert wird und die Haut trocken bleibt.
Baumwollsachen sollte man schnell vergessen. Wer mit diesem Material laufen geht, ist selber schuld an der anschließenden Erkältung. Sie mag für viele Dinge hervorragend geeignet sein, doch saugt Baumwolle Feuchtigkeit auf wie ein Lappen und hängt dann auch wie ein solcher am Körper: Unangenehm, nass und kalt.
Das Zauberwort gegen Kälte lautet Merinowolle. Das Naturmaterial kann es mit so ziemlich jeder ausgeklügelten Kunstfaser aufnehmen und ist dazu noch nachhaltig, geruchsneutral und pflegeleicht. Man kennt den Wärmeeffekt vom flauschigen Kuschelpullover. Doch auch bei Sportbekleidung kommt dieser Effekt zum Einsatz. Zudem bringt Merinowolle das perfekte Klimamanagement mit sich: Neben dem Wärmeeffekt nimmt sie ausreichend Feuchtigkeit auf und gibt diese langsam nach außen ab, ohne sich klamm anzufühlen.
Wind und Regen:
Bei Wind und Regen ist die gefühlte Temperatur niedriger als die tatsächliche. Besonderes Augenmerk gilt dem Kopf sowie den Händen und Füßen. Sind Hände und Füße kalt, friert man am ganzen Körper.
Über den Kopf gehen bis zu 40 Prozent der gesamten Körperwärme verloren.
Dünne Handschuhe und eine Mütze oder Stirnband, auch aus Funktionsmaterial, halten warm.
Zusätzlich hilft ein Multifunktionstuch (Schlauchschal, "Buff"), das Mund und Nase abdeckt und so verhindert, dasss kalte Luft eingeatmet wird.
Wer schon die Erfahrung gemacht hat, wie unangenehm kalte Luft in der Lunge werden kann (mal abgesehen vom erhöhten Erkältungsrisiko), wird dieses Tuch schnell zu schätzen wissen.
Ausreden haben in dieser Zeit Hochkonjunktur: „Zu kalt, zu dunkel, zu nass, zu irgendwas.“
Blödsinn. Die Genugtuung, trotz schlechten Wetters zu laufen, ist größer als im Frühjahr. Und: Es ist viel gesünder, bei null Grad zu joggen als bei dreißig Grad im Sommer.
Wenn man sich trotz guter Vorsätze nicht so recht motivieren kann, macht man es wie ich: Am leichtesten fällt es mir, wenn ich mit einer oder mehreren Personen eine feste Verabredung zum Laufen habe. Das schafft eine Art Verbindlichkeit, die man nicht so einfach ausfallen lässt.
Oder man setzt sich ein Ziel, wie etwa einen Silvesterlauf oder einen Marathon im April.
Und noch zwei Aspekte, die beim Kampf gegen den inneren Schweinehund helfen können: Schon wenig Training hilft, das Niveau zu halten.
Das Gleiche gilt für das Körpergewicht, Pfunde sind schneller auf den Rippen, als sie abtrainiert werden können.
Also besser Laufen, denn bei miesem Wetter verpasst man sowieso nichts.
Im Winter besser keinen starren Trainingsplänen folgen oder sich an Zeitangaben orientieren, sondern dem eigenen Gefühl vertrauen und das Training dem Wetter anpassen. Man sollte auf seinen Körper hören und dessen Signale verstehen, so spürt man, wann man ihn mehr fordern und wann man ggf. eine kürzere Runde laufen sollte.
Es ist ein tolles Naturerlebnis, sich auch bei schlechtem Wetter draußen aufzuhalten.
„Manche Menschen können den Regen spüren, andere werden einfach nur nass.“
(Bob Marley)
Donnerstag, 10. November 2016
Eine berühmte Straße
Eine berühmte Straße
"Der, die, das! Wer, wie, was? Wieso, weshalb, warum?
Wer nicht fragt, bleibt dumm!"
So lautet das Motto der Sesamstraße, und zwar seit 43 Jahren. So lange läuft die Sendung nämlich schon in Deutschland.
Sesame Street, so der Originaltitel, startete am 10. November 1969 im US-Fernsehen.
Inzwischen ist die Sesamstraße eine der berühmtesten
Straßen der Welt. Kinder in mehr als 140 Ländern kennen ihre Bewohner/innen.
Und allein in Deutschland wurden schon mehr als 2.000 Folgen ausgestrahlt.
Was mich beschäftigt….
Übersetze ich "Der, die, das! …. Wieso, weshalb,
warum?" der deutschen Synchronisation ins Amerikanische, ergibt sich „the, the, the! … why why why."
War das gewollt?
Freitag, 4. November 2016
Rustikales Brot - nicht nur für unterwegs
Wer draußen unterwegs ist, braucht Proviant.
Hier mal ein simples Rezept, das ganz erstaunliche Ergebnisse erzielt.
Das Brot schmeckt frisch am besten. Dazu Käse und/oder Wurst... perfekt für unterwegs - und ohne Chemie!
Es erfordert keine großen technischen Fähigkeiten, keine künstlerischen Knettechniken und keinen vorsichtigen Umgang mit Hefe.
Alles, was es braucht, ist etwas Zeit.
250g Weizenmehl, Typ 550
250g Vollkornweizenmehl
1 Tütchen Trockenhefe
2 gestr. TL Salz
1 gestr. TL Brotgewürz (oder man lässt es ganz weg)
etwas neutrales Speiseöl
Mehl für die Arbeitsfläche
Zum Backen: Je nach gewünschter Form einen Bräter (oval / rechteckig), einen Topf oder eine ofenfeste Form - jeweils mit Deckel und bis mindestens 220°C hitzebeständig (ääääh, Kunststoffteile sind NICHT hitzebeständig!)
Wenn das Brot für das Wochenende gebacken werden soll, am besten am Freitagnachmittag oder -abend den Teig ansetzen, dann kann es Samstagvormittag gebacken werden.
- In einer großen Schüssel beide Mehlsorten, die Trockenhefe, Salz und Brotgewürz verrühren.
Dann ca. 325 ml lauwarmes Wasser dazugießen und mit dem Löffel durchrühren. Anschließend ganz kurz mit den Händen kneten. Der Teig ist ziemlich matschig und sieht alles andere als fertig aus – das macht aber gar nichts.
- Die Schüssel mit Klarsichtfolie abdecken und den Teig darin 15 – 18 Stunden gehen lassen.
Das Gute an der langen Gehzeit ist, dass der Teig nicht unbedingt Wärme braucht, um aufzugehen. Er kann also auch ohne Weiteres über Nacht in der Küche stehen.
- Nach der Gehzeit die Klarsichtfolie nicht wegwerfen.
Der Teig hat jetzt ordentlich an Volumen zugelegt. Auf eine bemehlten Arbeitsfläche den immer noch ziemlich klebrigen Teig kurz durchkneten oder falten, vielleicht 1 Minute, nicht länger.
Die Schüssel mit ein paar Spritzern Speiseöl benetzen, die Teigkugel wieder hineinlegen und wenden, so dass alle Seiten mit Öl bedeckt sind.
Die Klarsichtfolie fest um die Teigkugel legen und 15 Minuten ruhen lassen.
- Jetzt muss der Teig noch mal 2 Stunden gehen: Laut Rezept auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und mit etwas Folie abdecken – kein Geschirrtuch, der Teig würde daran kleben -, ich lege den Teigling in eine neue, saubere Schüssel und lasse ihn dort gehen.
- Ca. 15 Minuten vor Ende der Gehzeit einen Bräter/Topf mit Deckel in den Backofen stellen und auf 220°C heizen.
- Den Bräter/Topf aus dem Ofen nehmen, Teig hineinlegen und den Deckel wieder aufsetzen. 30 Minuten backen, dann den Deckel abnehmen – Vorsicht, es ist heiß und kann dampfen – und 15 Minuten unbedeckt zu Ende backen.
Herausnehmen und abkühlen lassen.
Der Boden des Brotes sollte bei der Klopfprobe hohl klingen. Ansonsten noch etwas in den Ofen stellen.
Hier mal ein simples Rezept, das ganz erstaunliche Ergebnisse erzielt.
Das Brot schmeckt frisch am besten. Dazu Käse und/oder Wurst... perfekt für unterwegs - und ohne Chemie!
Es erfordert keine großen technischen Fähigkeiten, keine künstlerischen Knettechniken und keinen vorsichtigen Umgang mit Hefe.
Alles, was es braucht, ist etwas Zeit.
Zum Vergrößern anklicken |
250g Weizenmehl, Typ 550
250g Vollkornweizenmehl
1 Tütchen Trockenhefe
2 gestr. TL Salz
1 gestr. TL Brotgewürz (oder man lässt es ganz weg)
etwas neutrales Speiseöl
Mehl für die Arbeitsfläche
Zum Backen: Je nach gewünschter Form einen Bräter (oval / rechteckig), einen Topf oder eine ofenfeste Form - jeweils mit Deckel und bis mindestens 220°C hitzebeständig (ääääh, Kunststoffteile sind NICHT hitzebeständig!)
Wenn das Brot für das Wochenende gebacken werden soll, am besten am Freitagnachmittag oder -abend den Teig ansetzen, dann kann es Samstagvormittag gebacken werden.
- In einer großen Schüssel beide Mehlsorten, die Trockenhefe, Salz und Brotgewürz verrühren.
Dann ca. 325 ml lauwarmes Wasser dazugießen und mit dem Löffel durchrühren. Anschließend ganz kurz mit den Händen kneten. Der Teig ist ziemlich matschig und sieht alles andere als fertig aus – das macht aber gar nichts.
- Die Schüssel mit Klarsichtfolie abdecken und den Teig darin 15 – 18 Stunden gehen lassen.
Das Gute an der langen Gehzeit ist, dass der Teig nicht unbedingt Wärme braucht, um aufzugehen. Er kann also auch ohne Weiteres über Nacht in der Küche stehen.
- Nach der Gehzeit die Klarsichtfolie nicht wegwerfen.
Der Teig hat jetzt ordentlich an Volumen zugelegt. Auf eine bemehlten Arbeitsfläche den immer noch ziemlich klebrigen Teig kurz durchkneten oder falten, vielleicht 1 Minute, nicht länger.
Die Schüssel mit ein paar Spritzern Speiseöl benetzen, die Teigkugel wieder hineinlegen und wenden, so dass alle Seiten mit Öl bedeckt sind.
Die Klarsichtfolie fest um die Teigkugel legen und 15 Minuten ruhen lassen.
- Jetzt muss der Teig noch mal 2 Stunden gehen: Laut Rezept auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und mit etwas Folie abdecken – kein Geschirrtuch, der Teig würde daran kleben -, ich lege den Teigling in eine neue, saubere Schüssel und lasse ihn dort gehen.
- Ca. 15 Minuten vor Ende der Gehzeit einen Bräter/Topf mit Deckel in den Backofen stellen und auf 220°C heizen.
- Den Bräter/Topf aus dem Ofen nehmen, Teig hineinlegen und den Deckel wieder aufsetzen. 30 Minuten backen, dann den Deckel abnehmen – Vorsicht, es ist heiß und kann dampfen – und 15 Minuten unbedeckt zu Ende backen.
Herausnehmen und abkühlen lassen.
Der Boden des Brotes sollte bei der Klopfprobe hohl klingen. Ansonsten noch etwas in den Ofen stellen.
Donnerstag, 3. November 2016
Das haben wir schon immer so gemacht
Der gößte Feind der Weiterbildung?
"Das haben wir schon immer so gemacht."
Auch wenn ich nach längerer Recherche keine vertrauenswürdige Quelle für die folgende Geschichte finden konnte, und daher denke, dass die "Studie" vielleicht frei erfunden ist, (und kein Tier dafür leiden musste) so erscheint sie mir doch plausibel genug, um als Metapher für die Abläufe in vielen Organisationen herzuhalten:
Wissenschaftler sperrten fünf Affen zusammen in einen Käfig. In der Mitte des Käfigs befand sich eine Standleiter, auf deren oberster Sprosse Bananen lagen.
Immer dann, wenn ein Affe die Leiter hinauf kletterte, besprühten die Wissenschaftler die anderen Affen mit kaltem Wasser.
Nach einer Weile begannen die Affen jedes Mal, wenn einer von ihnen versuchte, auf die Leiter zu klettern, diesen gemeinsam zu verprügeln.
Es dauerte nicht lange, bis sich keiner der Affen mehr traute, die Leiter zu erklimmen – so groß die Versuchung durch die Bananen auch war.
Nun ersetzten die Wissenschaftler einen der Affen durch einen anderen. Das erste, was dieser "neue" Affe im Käfig tat, war, auf die Leiter zu steigen, um an die Bananen zu kommen. Weit kam er jedoch nicht, denn die anderen Affen schlugen ihn sofort nieder.
Nach einigen weiteren Versuchen hatte er gelernt, dass er nicht auf die Leiter klettern darf, auch wenn er keine Ahnung hatte, weshalb.
Die Wissenschaftler ersetzten einen zweiten Affen, welchem genau das gleiche wiederfuhr. Auch der zuvor ersetzte Affe beteiligte sich am Verprügeln des "Neulings".
Nach und nach ersetzten die Wissenschaftler auch den dritten, vierten und fünften Affen.
Somit bestand die Gruppe aus fünf Affen, die jeden verprügelten, der versuchte, auf die Leiter zu klettern. Und das, obwohl keiner von ihnen je eine kalte Dusche bekommen hatte.
Wenn man die Affen hätte fragen könne, weshalb sie sich so verhielten, dann hätten sie vielleicht geantwortet: "Keine Ahnung. So haben wir das schon immer gemacht."
Klingt das vertraut?
Also fragt euch selbst und andere vielleicht einmal, warum man so viel Dinge immer auf die gleiche Art macht, selbst wenn es eine andere Möglichkeit gibt.
"Das haben wir schon immer so gemacht."
Auch wenn ich nach längerer Recherche keine vertrauenswürdige Quelle für die folgende Geschichte finden konnte, und daher denke, dass die "Studie" vielleicht frei erfunden ist, (und kein Tier dafür leiden musste) so erscheint sie mir doch plausibel genug, um als Metapher für die Abläufe in vielen Organisationen herzuhalten:
Wissenschaftler sperrten fünf Affen zusammen in einen Käfig. In der Mitte des Käfigs befand sich eine Standleiter, auf deren oberster Sprosse Bananen lagen.
Immer dann, wenn ein Affe die Leiter hinauf kletterte, besprühten die Wissenschaftler die anderen Affen mit kaltem Wasser.
Nach einer Weile begannen die Affen jedes Mal, wenn einer von ihnen versuchte, auf die Leiter zu klettern, diesen gemeinsam zu verprügeln.
Es dauerte nicht lange, bis sich keiner der Affen mehr traute, die Leiter zu erklimmen – so groß die Versuchung durch die Bananen auch war.
Nun ersetzten die Wissenschaftler einen der Affen durch einen anderen. Das erste, was dieser "neue" Affe im Käfig tat, war, auf die Leiter zu steigen, um an die Bananen zu kommen. Weit kam er jedoch nicht, denn die anderen Affen schlugen ihn sofort nieder.
Nach einigen weiteren Versuchen hatte er gelernt, dass er nicht auf die Leiter klettern darf, auch wenn er keine Ahnung hatte, weshalb.
Die Wissenschaftler ersetzten einen zweiten Affen, welchem genau das gleiche wiederfuhr. Auch der zuvor ersetzte Affe beteiligte sich am Verprügeln des "Neulings".
Nach und nach ersetzten die Wissenschaftler auch den dritten, vierten und fünften Affen.
Somit bestand die Gruppe aus fünf Affen, die jeden verprügelten, der versuchte, auf die Leiter zu klettern. Und das, obwohl keiner von ihnen je eine kalte Dusche bekommen hatte.
Wenn man die Affen hätte fragen könne, weshalb sie sich so verhielten, dann hätten sie vielleicht geantwortet: "Keine Ahnung. So haben wir das schon immer gemacht."
Klingt das vertraut?
Also fragt euch selbst und andere vielleicht einmal, warum man so viel Dinge immer auf die gleiche Art macht, selbst wenn es eine andere Möglichkeit gibt.
Dienstag, 1. November 2016
Ich mag den November
Die Tage werden kürzer und die Abende länger – die dunkle Jahreszeit ist angebrochen.
Je dunkler die Tage, desto trüber ist bei vielen Menschen die Stimmung.
Das lässt sich einfach erklären: Wenn Licht fehlt, geht unsere Stimmung in den Keller. Dieses Phänomen ist unter dem Namen „November-Blues“ bekannt geworden.
Ich mag dieses Wort nicht, aber „Winterdepression“ oder „SAD“ (saisonal-affektive Störung) hört sich auch nicht besser an.
November: Für viele Menschen eine graue, triste und bedrückende Zeit.
Auch Gedenktage wie Volkstrauertag, Buß- und Bettag sowie Totensonntag tragen zur getrübten Stimmung bei, denn sie beladen uns mit schweren Worten.
Gerade der Ewigkeitssonntag, auch Totensonntag genannt, erinnert uns an die Verstorbenen – kurz bevor es weihnachtlich wird.
Zu diesem „Trauerspiel“ trägt auch noch die Natur auf ihre Weise bei: Die nassen, kalten, grauen Tage, wenn der raue Wind die letzten Blätter von den Bäumen und Sträuchern reißt und die abgestorbenen Pflanzenreste auf dem Boden verrotten.
Die Natur zeigt uns in ihren Bildern unsere eigene Vergänglichkeit.
Da wundert es mich nicht, wenn es einem schwer ums Herz wird.
Aber auch Grau kann wunderbar sein, besonders die Vielfalt der Grautöne. Es gibt eben nicht nur schwarz und weiß, nicht nur die bunten Farben im Frühling, sondern eben die unterschiedlichen Grautöne.
Auch unser Leben verfügt über eine Vielzahl von Zwischentönen – so viel mehr als die Alternativen Ganz oder Gar nicht, Alles oder Nichts, Schwarz oder Weiß.
Auch wenn uns gerade jetzt das Sterben, die Trauer und die eigene Vergänglichkeit so vor Augen geführt werden, können wir „grau“ statt „schwarz oder weiß“ wählen.
Mit Blick auf die Endlichkeit des Lebens haben wir mehr als nur die beiden Alternativen, zu verdrängen oder traurig zu werden, weil wir erkennen können: Das Leben hält all seine Schattierungen für uns bereit, die hellen und die dunklen Lebensfarben.
Gelassenheit gewinnen wir, wenn wir uns nicht an Extremen orientieren müssen, sondern wir unsere eigene Mitte finden können, bei den Menschen oder Dingen, die uns wirklich wichtig sind.
Dass mich der November darauf hinweist, macht ihn mir so sympathisch - ich mag ihn, den November.
Je dunkler die Tage, desto trüber ist bei vielen Menschen die Stimmung.
Das lässt sich einfach erklären: Wenn Licht fehlt, geht unsere Stimmung in den Keller. Dieses Phänomen ist unter dem Namen „November-Blues“ bekannt geworden.
Ich mag dieses Wort nicht, aber „Winterdepression“ oder „SAD“ (saisonal-affektive Störung) hört sich auch nicht besser an.
November: Für viele Menschen eine graue, triste und bedrückende Zeit.
Auch Gedenktage wie Volkstrauertag, Buß- und Bettag sowie Totensonntag tragen zur getrübten Stimmung bei, denn sie beladen uns mit schweren Worten.
Gerade der Ewigkeitssonntag, auch Totensonntag genannt, erinnert uns an die Verstorbenen – kurz bevor es weihnachtlich wird.
Zu diesem „Trauerspiel“ trägt auch noch die Natur auf ihre Weise bei: Die nassen, kalten, grauen Tage, wenn der raue Wind die letzten Blätter von den Bäumen und Sträuchern reißt und die abgestorbenen Pflanzenreste auf dem Boden verrotten.
Die Natur zeigt uns in ihren Bildern unsere eigene Vergänglichkeit.
Da wundert es mich nicht, wenn es einem schwer ums Herz wird.
Aber auch Grau kann wunderbar sein, besonders die Vielfalt der Grautöne. Es gibt eben nicht nur schwarz und weiß, nicht nur die bunten Farben im Frühling, sondern eben die unterschiedlichen Grautöne.
Auch unser Leben verfügt über eine Vielzahl von Zwischentönen – so viel mehr als die Alternativen Ganz oder Gar nicht, Alles oder Nichts, Schwarz oder Weiß.
Auch wenn uns gerade jetzt das Sterben, die Trauer und die eigene Vergänglichkeit so vor Augen geführt werden, können wir „grau“ statt „schwarz oder weiß“ wählen.
Mit Blick auf die Endlichkeit des Lebens haben wir mehr als nur die beiden Alternativen, zu verdrängen oder traurig zu werden, weil wir erkennen können: Das Leben hält all seine Schattierungen für uns bereit, die hellen und die dunklen Lebensfarben.
Gelassenheit gewinnen wir, wenn wir uns nicht an Extremen orientieren müssen, sondern wir unsere eigene Mitte finden können, bei den Menschen oder Dingen, die uns wirklich wichtig sind.
Dass mich der November darauf hinweist, macht ihn mir so sympathisch - ich mag ihn, den November.
Samstag, 22. Oktober 2016
Nie vermissen?
Samstag, 22. Oktober 2016:
Nie vermissen?
Heute war ich am Grab meiner Großeltern. Auf dem Weg zum Parkplatz ging ich einen kleinen Umweg.
Auf einem Grab lag ein Kranz. Die Blumen waren noch in einigermaßen gutem Zustand.
Auf einer Hälfte der Schleife, die den Kranz zierte, stand mit goldenen Buchstaben: „Wir werden dich nie vermissen!“
Auf der anderen Seite waren etliche Vornamen zu lesen – wahrscheinlich Mitglieder einer Gruppe oder Mannschaft, zu der der Verstorbene gehörte.
Ich blickte verwundert auf den ungewöhnlichen Text und las ihn drei Mal: „Wir werden dich nie vermissen!“
Hatte sich jemand einen Scherz erlaubt? Wenn, wäre es allerdings sehr makaber.
Oder war es ein Fehler der Druckerei und der eigentliche Text sollte lauten: „Wir werden dich nie vergessen“? Oder: „Wir werden dich immer vermissen“?
Oder aber der Text war genau so gemeint, und nur die Auftraggeber wissen, wie er weitergehen musste: „Wir werden dich nie vermissen – denn du wirst immer bei uns sein: In unseren Herzen, in unseren Erinnerungen, bei unseren Treffen, bei unseren Veranstaltungen!“
Meine Fragen begleiteten mich auf dem Heimweg.
Wollte sich die Gruppe mit dieser fragwürdigen Formulierung über den Verlust hinwegtrösten, den der Tod dieses Menschen für sie bedeutet? Indem sie behauptet: Es ist gar kein Verlust, weil er ja nicht weg ist? Jedenfalls nicht für uns.
Unsere Trauer um einen Menschen sucht sich manchmal eigenartige Wege.
Die Liebe mag stärker sein als der Tod, aber sie kann nicht so tun, als ob es ihn nicht gäbe.
Ich denke, die Anerkennung, dass jemand nicht mehr da ist und spürbar vermisst wird, gehört zur Liebe dazu, die über den Tod hinaus Bestand haben möchte.
Nie vermissen?
Heute war ich am Grab meiner Großeltern. Auf dem Weg zum Parkplatz ging ich einen kleinen Umweg.
Auf einem Grab lag ein Kranz. Die Blumen waren noch in einigermaßen gutem Zustand.
Auf einer Hälfte der Schleife, die den Kranz zierte, stand mit goldenen Buchstaben: „Wir werden dich nie vermissen!“
Auf der anderen Seite waren etliche Vornamen zu lesen – wahrscheinlich Mitglieder einer Gruppe oder Mannschaft, zu der der Verstorbene gehörte.
Ich blickte verwundert auf den ungewöhnlichen Text und las ihn drei Mal: „Wir werden dich nie vermissen!“
Hatte sich jemand einen Scherz erlaubt? Wenn, wäre es allerdings sehr makaber.
Oder war es ein Fehler der Druckerei und der eigentliche Text sollte lauten: „Wir werden dich nie vergessen“? Oder: „Wir werden dich immer vermissen“?
Oder aber der Text war genau so gemeint, und nur die Auftraggeber wissen, wie er weitergehen musste: „Wir werden dich nie vermissen – denn du wirst immer bei uns sein: In unseren Herzen, in unseren Erinnerungen, bei unseren Treffen, bei unseren Veranstaltungen!“
Meine Fragen begleiteten mich auf dem Heimweg.
Wollte sich die Gruppe mit dieser fragwürdigen Formulierung über den Verlust hinwegtrösten, den der Tod dieses Menschen für sie bedeutet? Indem sie behauptet: Es ist gar kein Verlust, weil er ja nicht weg ist? Jedenfalls nicht für uns.
Unsere Trauer um einen Menschen sucht sich manchmal eigenartige Wege.
Die Liebe mag stärker sein als der Tod, aber sie kann nicht so tun, als ob es ihn nicht gäbe.
Ich denke, die Anerkennung, dass jemand nicht mehr da ist und spürbar vermisst wird, gehört zur Liebe dazu, die über den Tod hinaus Bestand haben möchte.
Mittwoch, 12. Oktober 2016
Die Entdeckung Amerikas
Mittwoch, 12. Oktober 2016:
Die Entdeckung Amerikas... und was ich daraus lerne
Am 03. August 1492 stach ein Mann mit seinen drei Schiffen Santa María, Niña und Pinta sowie 90 Mann Besatzung von der spanischen Hafenstadt Palos de la Frontera in Andalusien Richtung Kanarische Inseln in See, um einen kurzen See- und Handelsweg nach Indien zu finden.
Sein Name: Christoph Kolumbus.
Ich bewundere Menschen wie ihn.
Er machte sich auf den Weg und war bereit, das Vertraute zu verlassen, ohne zu wissen, was ihn und seine Mannschaft erwartet.
Er startete ins Ungewisse, um Neues und Unbekanntes zu entdecken.
Am 12. Oktober 1492 schreibt Christoph Kolumbus in sein Logbuch: „Ein Matrose auf der Pinta, Rodrigo de Triana, hat Land gesichtet – eine Insel, etwa 10 Kilometer westlich. Aufregung erfasst die Mannschaft, aber die Skepsis bleibt.“
Vier Stunden später steht er mit einigen seiner Offiziere am Strand von Guanahani, der heutigen Bahamas-Insel San Salvador.
Und obwohl er auf einer der dem amerikanischen Kontinent vorgelagerten Karibischen Inseln gelandet war, gilt dieser 12. Oktober seitdem als Datum der Entdeckung Amerikas.
Doch diesem bedeutenden Tag waren Monate der Ungewissheit und Angst vorausgegangen.
Kolumbus musste Anfeindungen seiner Mannschaft ertragen, die seit Wochen kein Land gesehen hatten und sich fragten: Was ist, wenn die Erde – entgegen der Behauptung des Kapitäns – doch eine Scheibe ist und wir in den Untergang segeln?
Sie hatten Angst, nicht mehr nach Hause zu finden.
Einige Vertraute berichteten dem Seefahrer, man plane, ihn ins Meer zu werfen und anschließend als vermisst zu melden.
Der gläubige Kolumbus begann schließlich, nach Hoffnungszeichen Ausschau zu halten, um seiner Mannschaft die Angst zu nehmen und so die Stimmung zu verbessern.
Und tatsächlich: Schon bald entdeckte er im Wasser treibende Zweige und Äste. Und wo Äste sind, da muss auch Land sein.
Später haben die Seeleute auch mehrere Vögel gesichtet, die man selten weit draußen auf dem Meer sieht. Da wussten sie, dass Land in der Nähe sein muss.
Und kurze Zeit später hatten sie wieder festen Boden unter den Füßen.
Ich möchte mir ein Beispiel daran nehmen, wenn ich mich künftig auf den Weg ins Ungewisse mache, um Neues und Unbekanntes zu entdecken.
Denn in solchen Situationen habe ich auch oft Angst und fühle mich unwohl.
Doch statt umzukehren oder aufzugeben, werde ich dann Hoffnungszeichen suchen.
Zeichen, die mich darin bestärken, auf dem richtigen Weg zu sein und Zeichen, die mir die Kraft geben, durchzuhalten.
Damit ich irgendwann auch wieder festen Boden unter den Füßen habe.
Die Entdeckung Amerikas... und was ich daraus lerne
Am 03. August 1492 stach ein Mann mit seinen drei Schiffen Santa María, Niña und Pinta sowie 90 Mann Besatzung von der spanischen Hafenstadt Palos de la Frontera in Andalusien Richtung Kanarische Inseln in See, um einen kurzen See- und Handelsweg nach Indien zu finden.
Sein Name: Christoph Kolumbus.
Ich bewundere Menschen wie ihn.
Er machte sich auf den Weg und war bereit, das Vertraute zu verlassen, ohne zu wissen, was ihn und seine Mannschaft erwartet.
Er startete ins Ungewisse, um Neues und Unbekanntes zu entdecken.
Am 12. Oktober 1492 schreibt Christoph Kolumbus in sein Logbuch: „Ein Matrose auf der Pinta, Rodrigo de Triana, hat Land gesichtet – eine Insel, etwa 10 Kilometer westlich. Aufregung erfasst die Mannschaft, aber die Skepsis bleibt.“
Vier Stunden später steht er mit einigen seiner Offiziere am Strand von Guanahani, der heutigen Bahamas-Insel San Salvador.
Und obwohl er auf einer der dem amerikanischen Kontinent vorgelagerten Karibischen Inseln gelandet war, gilt dieser 12. Oktober seitdem als Datum der Entdeckung Amerikas.
Doch diesem bedeutenden Tag waren Monate der Ungewissheit und Angst vorausgegangen.
Kolumbus musste Anfeindungen seiner Mannschaft ertragen, die seit Wochen kein Land gesehen hatten und sich fragten: Was ist, wenn die Erde – entgegen der Behauptung des Kapitäns – doch eine Scheibe ist und wir in den Untergang segeln?
Sie hatten Angst, nicht mehr nach Hause zu finden.
Einige Vertraute berichteten dem Seefahrer, man plane, ihn ins Meer zu werfen und anschließend als vermisst zu melden.
Der gläubige Kolumbus begann schließlich, nach Hoffnungszeichen Ausschau zu halten, um seiner Mannschaft die Angst zu nehmen und so die Stimmung zu verbessern.
Und tatsächlich: Schon bald entdeckte er im Wasser treibende Zweige und Äste. Und wo Äste sind, da muss auch Land sein.
Später haben die Seeleute auch mehrere Vögel gesichtet, die man selten weit draußen auf dem Meer sieht. Da wussten sie, dass Land in der Nähe sein muss.
Und kurze Zeit später hatten sie wieder festen Boden unter den Füßen.
Ich möchte mir ein Beispiel daran nehmen, wenn ich mich künftig auf den Weg ins Ungewisse mache, um Neues und Unbekanntes zu entdecken.
Denn in solchen Situationen habe ich auch oft Angst und fühle mich unwohl.
Doch statt umzukehren oder aufzugeben, werde ich dann Hoffnungszeichen suchen.
Zeichen, die mich darin bestärken, auf dem richtigen Weg zu sein und Zeichen, die mir die Kraft geben, durchzuhalten.
Damit ich irgendwann auch wieder festen Boden unter den Füßen habe.
Sonntag, 9. Oktober 2016
Erntedankfest
Sonntag, 09. Oktober 2016:
Wenn sich die warme Jahreszeit dem Ende zuneigt, wird es draußen langsam wieder kälter und die Tage werden kürzer. Die Sonnenstrahlen sind nun spürbar kühler: Ein Zeichen dafür, dass der Herbst beginnt.
Jetzt färben sich die Blätter der Bäume bunt, außerdem sind jetzt viele Getreidesorten und Früchte reif - es ist Erntezeit.
Zur 68. Auflage der größten Festveranstaltung auf der Heide, die traditionell am zweiten Oktober-Wochenende stattfindet, zeigen sich die vier Heidedörfer Rohrbach, Rückweiler, Leitzweiler und Hahnweiler von ihrer besten Seite.
Der Erntedankumzug, an dem Traktoren, Erntemaschinen, Motivwagen und Fußgruppen teilnehmen, startet im Neubaugebiet Rückweiler und zieht durch die Schul- und Hauptstraße über die Heide zum Erntekreuz nach Hahnweiler, wo die Danksagung für die Erntegaben erfolgt. Der Umzug legt hierbei knapp 2 Kilometer zurück und wer ihn aufmerksam beobachtet, sieht, dass jede Ortschaft eine der vier Jahreszeiten symbolisiert: Beginnend mit dem Rohrbacher Frühling über den Sommer von Rückweiler und den Herbst von Leitzweiler bis hin zum Winter von Hahnweiler.
Besucher werden während des Festumzugs mit selbst hergestellten Produkten verwöhnt.
Der kalte Herbstwind pfeift uns um die Ohren, dabei wären uns wärmende Sonnenstrahlen lieber. Diese bleiben uns heute leider verwehrt - der guten Stimmung schadet es trotzdem nicht.
Nach der Segnung der Ernte am Erntekreuz kann man den Tag im und am Jugendheim Rückweiler ausklingen lassen.
Dort freuen nicht nur wir uns über Kaffee, Kuchen und Grillspezialitäten vom offenen Feuer.
Weitere Informationen, Fotos und GPS-Dateien unter:
http://www.gpsies.com/map.do?fileId=dglsjtqondawufku
Wenn sich die warme Jahreszeit dem Ende zuneigt, wird es draußen langsam wieder kälter und die Tage werden kürzer. Die Sonnenstrahlen sind nun spürbar kühler: Ein Zeichen dafür, dass der Herbst beginnt.
Jetzt färben sich die Blätter der Bäume bunt, außerdem sind jetzt viele Getreidesorten und Früchte reif - es ist Erntezeit.
Zur 68. Auflage der größten Festveranstaltung auf der Heide, die traditionell am zweiten Oktober-Wochenende stattfindet, zeigen sich die vier Heidedörfer Rohrbach, Rückweiler, Leitzweiler und Hahnweiler von ihrer besten Seite.
Der Erntedankumzug, an dem Traktoren, Erntemaschinen, Motivwagen und Fußgruppen teilnehmen, startet im Neubaugebiet Rückweiler und zieht durch die Schul- und Hauptstraße über die Heide zum Erntekreuz nach Hahnweiler, wo die Danksagung für die Erntegaben erfolgt. Der Umzug legt hierbei knapp 2 Kilometer zurück und wer ihn aufmerksam beobachtet, sieht, dass jede Ortschaft eine der vier Jahreszeiten symbolisiert: Beginnend mit dem Rohrbacher Frühling über den Sommer von Rückweiler und den Herbst von Leitzweiler bis hin zum Winter von Hahnweiler.
Besucher werden während des Festumzugs mit selbst hergestellten Produkten verwöhnt.
Der kalte Herbstwind pfeift uns um die Ohren, dabei wären uns wärmende Sonnenstrahlen lieber. Diese bleiben uns heute leider verwehrt - der guten Stimmung schadet es trotzdem nicht.
Nach der Segnung der Ernte am Erntekreuz kann man den Tag im und am Jugendheim Rückweiler ausklingen lassen.
Dort freuen nicht nur wir uns über Kaffee, Kuchen und Grillspezialitäten vom offenen Feuer.
Weitere Informationen, Fotos und GPS-Dateien unter:
http://www.gpsies.com/map.do?fileId=dglsjtqondawufku
Mittwoch, 5. Oktober 2016
Warum bloggen Menschen?
Immer mehr Menschen fangen an, ihre Gedanken, Gefühle oder auch Ideen an die Öffentlichkeit zu bringen, indem sie sie in einem so genannten Blog veröffentlichen.
Was bringt jemanden dazu, ein so genannter „Blogger“ zu werden?
Zuerst einmal verarbeiten wir alle Dinge besser, wenn wir sie aufschreiben. Viele können ihre Emotionen und Gedanken besser begreifen, indem sie diese in Worte fassen. Durch das Bloggen erschafft man etwas Eigenes, etwas, was nur man selbst beeinflussen kann.
Wir finden uns selbst in unseren Texten wieder. Viele bloggen auch, um anderen ihre Interessen, Absichten und Meinungen näher zu bringen. Sie möchten manchmal auch die Wahrheit „ans Licht bringen“ und andere dazu bringen, sich anzuschließen. Nirgends erreicht man so viele Menschen auf einmal, wie durch das Internet und das versuchen Blogger zu nutzen.
„Schreiben heißt […] die Welt enthüllen“
(Texte zur Theorie der Autorschaft, Seite 118, Z.1)
Es hat jeder die freie Entscheidung, was er schreibt und worüber er schreibt und das könnte ein weiterer Grund dafür sein, warum viele das Bloggen für sich entdeckt haben.
Abschließend denke ich, dass es viele Gründe zum bloggen gibt und es im heutigen Zeitalter verständlich ist, dass immer mehr Menschen sich auf diese Art der Mitteilung konzentrieren. Nicht nur Blogger ziehen daraus ihre Vorteile, sondern auch die, die ihre Einträge lesen.
Was bringt jemanden dazu, ein so genannter „Blogger“ zu werden?
Zuerst einmal verarbeiten wir alle Dinge besser, wenn wir sie aufschreiben. Viele können ihre Emotionen und Gedanken besser begreifen, indem sie diese in Worte fassen. Durch das Bloggen erschafft man etwas Eigenes, etwas, was nur man selbst beeinflussen kann.
Wir finden uns selbst in unseren Texten wieder. Viele bloggen auch, um anderen ihre Interessen, Absichten und Meinungen näher zu bringen. Sie möchten manchmal auch die Wahrheit „ans Licht bringen“ und andere dazu bringen, sich anzuschließen. Nirgends erreicht man so viele Menschen auf einmal, wie durch das Internet und das versuchen Blogger zu nutzen.
„Schreiben heißt […] die Welt enthüllen“
(Texte zur Theorie der Autorschaft, Seite 118, Z.1)
Es hat jeder die freie Entscheidung, was er schreibt und worüber er schreibt und das könnte ein weiterer Grund dafür sein, warum viele das Bloggen für sich entdeckt haben.
Abschließend denke ich, dass es viele Gründe zum bloggen gibt und es im heutigen Zeitalter verständlich ist, dass immer mehr Menschen sich auf diese Art der Mitteilung konzentrieren. Nicht nur Blogger ziehen daraus ihre Vorteile, sondern auch die, die ihre Einträge lesen.
Samstag, 1. Oktober 2016
Nichts ist gewisser als der Tod, nichts ist ungewisser als seine Stunde
Samstag, 01. Oktober 2016:
Nichts ist gewisser als der Tod, nichts ist ungewisser als seine Stunde.
Unsere Katze ist tot
Das Leben verlangt manchmal von uns, dass wir Dinge einstecken, für die wir gar keine Taschen haben.
Menschen sind traurig, wenn ihr Haustier stirbt und ich bin da keine Ausnahme.
Für mich hat der Tod keine Macht mehr.
Mein Gebet habe ich so formuliert: „Gott, wenn Du auch für Katzen da bist, dann kümmere Dich bitte um unsere Trixie.“
Von ihr habe ich mich sehr bewusst verabschiedet. Gestreichelt habe ich sie noch einmal, als sie tot vor mir lag. Hinter den Ohren gekrault und über ihren kleinen, zarten Körper gestrichen. Meine Hand auf die Pfötchen gelegt - das hat mir geholfen.
Beerdigt habe ich sie an einem ruhigen, idyllischen Ort… in einer schönen Holzkiste mit ihrer Lieblingsdecke.
Es hat bisher den ganzen Tag geregnet, passend zu meiner Stimmung, aber kaum hatte ich Trixie begraben, kämpfte sich die Sonne durch die dichten, grauen Wolken – ein schönes Zeichen.
Ich akzeptiere, dass es Fragen gibt, die niemand beantworten kann. Nicht in diesem Leben.
Ich vertraue darauf, dass alles gut wird, wenn die Zeit dazu gekommen ist.
Meine Gedanken sind ruhiger geworden.
„Ein Tierfreund zu sein gehört zu den größten seelischen Reichtümern des Lebens.“
(Richard Wagner)
Nichts ist gewisser als der Tod, nichts ist ungewisser als seine Stunde.
Unsere Katze ist tot
Das Leben verlangt manchmal von uns, dass wir Dinge einstecken, für die wir gar keine Taschen haben.
Menschen sind traurig, wenn ihr Haustier stirbt und ich bin da keine Ausnahme.
Für mich hat der Tod keine Macht mehr.
Mein Gebet habe ich so formuliert: „Gott, wenn Du auch für Katzen da bist, dann kümmere Dich bitte um unsere Trixie.“
Ruhe in Frieden |
Beerdigt habe ich sie an einem ruhigen, idyllischen Ort… in einer schönen Holzkiste mit ihrer Lieblingsdecke.
Es hat bisher den ganzen Tag geregnet, passend zu meiner Stimmung, aber kaum hatte ich Trixie begraben, kämpfte sich die Sonne durch die dichten, grauen Wolken – ein schönes Zeichen.
Ich akzeptiere, dass es Fragen gibt, die niemand beantworten kann. Nicht in diesem Leben.
Ich vertraue darauf, dass alles gut wird, wenn die Zeit dazu gekommen ist.
Meine Gedanken sind ruhiger geworden.
„Ein Tierfreund zu sein gehört zu den größten seelischen Reichtümern des Lebens.“
(Richard Wagner)
Freitag, 30. September 2016
Herbstanfang - Der Herbst ist ein zweiter Frühling
„Der Herbst ist ein zweiter Frühling, wo jedes Blatt zur Blüte wird.“
Albert Camus, französischer Schriftsteller, Philosoph und Literaturnobelpreisträger hat diesen bemerkenswerten Satz geschrieben.
„Der Herbst ist ein zweiter Frühling, wo jedes Blatt zur Blüte wird.“
Es sind Worte, die mir so kurz vor Erntedank oft durch den Kopf gehen.
Wenn ich jetzt an den Frühling denke, sehe ich Pflanzen vor mir, die erstmalig im Jahr erblühen.
Denke ich an Menschen, die mir unterwegs begegnen. Und alle strahlen eine gewisse Fröhlichkeit aus.
Gerade die ersten Sonnenstrahlen im März tun mir besonders gut.
Ich kann die Veränderungen deutlich spüren und riechen.
Es hat etwas Belebendes, genau das, was ich nach einem langen Winter brauche.
Der Herbst ist ein zweiter Frühling. Es gibt einen Grund, die beiden Jahreszeiten miteinander in Beziehung zu setzen: Am ersten Frühlingstag im März und am ersten Herbsttag im September sind der Tag und die Nacht genau gleich lang.
Nur: Nach dem Frühlingsanfang werden die Tage immer länger und die Nächte immer kürzer. Nach dem Herbstanfang ist es genau umgekehrt.
Die ersten Tage und Wochen im September sind - ähnlich wie im Frühling - von bestimmten Pflanzen geprägt. Von Leben also, auch von vielen Farben, die mich an den Bäumen faszinieren.
Und mit den Obst-Ernten und den Erntedank-Gottesdiensten kommen die Mittel zum Leben sozusagen ins Haus.
Auch das hat etwas Belebendes.
Wenn dann die Tage merklich kürzer werden und die Regengüsse deutlich kühler, ertappe ich mich hier und da, wie ich mich nach etwas sehne, was ich nun gerade nicht haben kann.
So etwas wie einen Frühling. Der Herbst ist leider doch kein zweiter Frühling.
Vielleicht meinte Albert Camus genau das. Dass ich mich gerade an Tagen, die mir nicht so gelingen, daran erinnern lasse, was mich im Leben bisher getragen hat und auch zukünftig tragen wird.
Dass ich gerade dann, wenn ich mich nicht so wohl fühle, an Situationen, Erlebnisse, Erfahrungen erinnere, die mir gut getan haben.
Es lohnt sich, die schönen und guten Tage im Leben im Herzen zu bewahren.
So steht es uns in nachdenklichen oder auch traurigen Zeiten zur Verfügung.
Einen schönen Herbst wünsche ich Euch!
Albert Camus, französischer Schriftsteller, Philosoph und Literaturnobelpreisträger hat diesen bemerkenswerten Satz geschrieben.
„Der Herbst ist ein zweiter Frühling, wo jedes Blatt zur Blüte wird.“
Wenn ich jetzt an den Frühling denke, sehe ich Pflanzen vor mir, die erstmalig im Jahr erblühen.
Denke ich an Menschen, die mir unterwegs begegnen. Und alle strahlen eine gewisse Fröhlichkeit aus.
Gerade die ersten Sonnenstrahlen im März tun mir besonders gut.
Ich kann die Veränderungen deutlich spüren und riechen.
Es hat etwas Belebendes, genau das, was ich nach einem langen Winter brauche.
Der Herbst ist ein zweiter Frühling. Es gibt einen Grund, die beiden Jahreszeiten miteinander in Beziehung zu setzen: Am ersten Frühlingstag im März und am ersten Herbsttag im September sind der Tag und die Nacht genau gleich lang.
Nur: Nach dem Frühlingsanfang werden die Tage immer länger und die Nächte immer kürzer. Nach dem Herbstanfang ist es genau umgekehrt.
Die ersten Tage und Wochen im September sind - ähnlich wie im Frühling - von bestimmten Pflanzen geprägt. Von Leben also, auch von vielen Farben, die mich an den Bäumen faszinieren.
Und mit den Obst-Ernten und den Erntedank-Gottesdiensten kommen die Mittel zum Leben sozusagen ins Haus.
Auch das hat etwas Belebendes.
Wenn dann die Tage merklich kürzer werden und die Regengüsse deutlich kühler, ertappe ich mich hier und da, wie ich mich nach etwas sehne, was ich nun gerade nicht haben kann.
So etwas wie einen Frühling. Der Herbst ist leider doch kein zweiter Frühling.
Vielleicht meinte Albert Camus genau das. Dass ich mich gerade an Tagen, die mir nicht so gelingen, daran erinnern lasse, was mich im Leben bisher getragen hat und auch zukünftig tragen wird.
Dass ich gerade dann, wenn ich mich nicht so wohl fühle, an Situationen, Erlebnisse, Erfahrungen erinnere, die mir gut getan haben.
Es lohnt sich, die schönen und guten Tage im Leben im Herzen zu bewahren.
So steht es uns in nachdenklichen oder auch traurigen Zeiten zur Verfügung.
Einen schönen Herbst wünsche ich Euch!
Sonntag, 25. September 2016
Bunkerwanderung in Nohfelden
Der "Nahe.Wander.Sommer 2016" bietet 19 erlebnisreiche Wandertouren, die die ganze Vielfalt der Region zwischen dem Bostalsee im Saarland und dem Rhein bei Bingen zeigen.
Eine davon ist die Bunkerwanderung in Nohfelden am heutigen Tag, die um 13.30 Uhr am Golfpark Bostalsee nahe dem Ortsteil Eisen startet.
Die Wanderung unter sachkundiger Führung von Peter Waltje bringt uns auf einer Länge von ca. 8 Kilometern zu Bunkeranlagen rund um Nohfelden-Eisen.
Munitionsunterstand M 217 |
Im Saarland haben sich im Landkreis St. Wendel noch viele Bunker der 1938 eingerichteten Luftverteidigungszone (LVZ) West erhalten, davon 14 in und um Nohfelden-Eisen.
Da sich hier neben Gefechtsständen und Flakbatterien auch Mannschaftsunterstände, Munitionsbunker und Kleinstbauwerke finden, konnten wir einen umfassenden Eindruck von den verschiedenen Bautypen der LVZ West gewinnen.
Zu sehen gibt es u.a. einen Munitionsunterstand (M-Stand) mit der taktischen Nummer M 217, der auch betreten werden kann.
Bei den M-Ständen handelt es sich um Lagerbunker für Munition. Sie sind nicht für die Unterbringung von Truppen gedacht, also auch nicht gasdicht ausgelegt und besitzen demzufolge auch keine Gasschleuse.
Die beiden Räume der Anlage können durch jeweils eine 1,80 m hohe Stahltür betreten werden, die allerdings, entgegen der Vorgaben des Regelbauplanes, nicht 1,20 m sondern lediglich 0,80 m breit ist.
Von diesem Bauwerk existiert auch eine leichte Variante (MI) mit nur einer Tür und dünneren Außenwänden und Decke.
Das hier vorhandene Bauwerk ist eines von noch vier intakt erhaltenen im Saarland und das einzige, was mit seinen seltenen Originaltüren ausgestattet ist.
Doppelgruppenunterstand U 218 |
Weiter geht es zu einem Doppelgruppenunterstand mit flankierender Anlage (U-Stand) mit der taktischen Nummer U 218, der ebenfalls betreten werden kann.
U-Stände sind Unterkunftsbunker für zwei Infanteriegruppen, die als reine Schutzbauten für die Truppe verwendet wurden, die zum Führen des Feuerkampfes die Anlage verlassen musste.
Die flankierende Anlage, obwohl in der Regel mit einem leichten MG ausgestattet, diente in der Hauptsache der Verteidigung des Eingangsbereichs.
Von diesem Bauwerk existiert auch eine sehr häufig ausgeführte Variante ohne flankierende Anlage.
Der hier vorhandene Bunker ist gemäß dem Regelbauplan spiegelbildlich ausgeführt worden.
Die Wand- und Deckenstärke beträgt 1,50 m Stahlbeton (Eingangsseite 1,00 m), die Stärke der Panzerbauteile 30 mm.
Die Anlage ist gasdicht ausgelegt und sollte mit einem Sehrohr ausgestattet werden.
Nur ein paar Schritte weiter gibt es an der restaurierten Bunkeranlage in Eisen die auf Vorbestellung gelieferte Erbsensuppe mit Würstchen.
B-Stand Sonderkonstruktion (unten links Munitionsloch) |
Nach der kleinen Stärkung besichtigen wir den Maschinengewehrschartenstand mit Mauerscharte (B-Stand Sonderkonstruktion SK).
Bei den B-Ständen handelt es sich um die einzige Kampfanlage der Luftwaffen-Regelbauentwürfe.
Der hier vorhandene Bunker ist eine Sonderkonstruktion, da die im Regelbau vorgesehene Schartenplatte von 120 mm Stärke durch eine Mauerscharte (Treppenscharte), die zusätzlich mit einer schwächeren Schartenplatte verstärkt ist, ersetzt wurde.
Eine solche Variante des B-Standes wurde in der LVZ West bis dato erst zwei Mal gefunden.
Auch diese Anlage ist gasdicht ausgelegt und sollte mit einem Sehrohr ausgestattet werden.
Im Inneren des Bunkers ist u.a. die Schartenlaffette 08 zu sehen, auf der Peter Waltje ein MG 34 montiert hat.
Bei diesem Bunker ist das "Munitionsloch" gut zu sehen.
Das Lüftungsrohr des Gebäudes knickt mindestens zweimal im 90-Grad-Winkel ab. Das schluckte im Falle einer Detonation einen großen Teil der Druckwelle und diente zudem als Splitterschutz.
Ein Rohr läuft allerdings gerade durch den Beton und mündet vor dem Eingangsbereich. Wurde von feindlichen Truppen eine Granate in das Lüftungsrohr geworfen, was die einzige Verbindung nach außen darstellt, fiel sie einfach durch und rollte vor den Bunker – da hat jemand mitgedacht.
Im B-Stand (Peter Waltje an Schartenlafefette mit MG 38) |
Diese Ringstände sollen von einem aus Ostpreußen stammenden General Fiedler entwickelt worden sein, der an der Ostfront die Problematik von Schützenlöchern erkannt hatte, speziell wenn sich ein Panzer auf diesen dreht, und der zudem Besitzer einer Betonröhrenfabrik war.
Der Name stammt wohl von der Truppe, die diese Stände aufgrund ihrer Form "Kochtopf" nannten, woraus dann später der Begriff "Kochbunker" wurde.
Eine andere Theorie besagt, dass sie eine Entwicklung des ehemaligen Gauleiters von Ostpreußen, Koch, sein sollen.
Sie wurden im Jahre 1944 in das Stellungsbauprogramm aufgenommen und über 5.000 Mal in der Weststellung gebaut. Auch sie dienten dazu, Lücken in der Feuerlinie zu schließen.
Die "Kochbunker" stellen wohl die letzte Entwicklungsstufe der Ringstände dar.
Im Wesentlichen bestanden sie aus einer 1,70 cm hohen Betonröhre mit einer Wandstärke von 10 cm und einer seitlichen Zugangsöffnung von 75 cm Höhe. Darauf wurde dann ein Betonring mit einer Öffnung von 80 cm Durchmesser aufgesetzt. Die einzelnen Teile waren vorgefertigt und mussten nur noch eingebaut werden.
Die Einsatzmöglichkeiten der "Kochbunker" waren sehr vielfältig, so konnten sie als MG- Stand, als Beobachter mit einer kleineren Öffnung, als Unterstand mit verschlossenem Deckel, als Panzerfauststand oder sogar als erweiterter Unterstand verwendet werden, wobei zwischen zwei vertikal eingebauten Röhren eine dritte horizontal angeordnet wurde.
Die hier eingebauten Exemplare stammen aus dem Bereich Blieskastel.
Betonverstärkte MG-Stellung |
Zuletzt sehen wir noch eine Betonverstärkung für MG-Stellungen, die aus dem Bienwald bei Bad Bergzabern stammt.
Als im Herbst 1939 die Anlagen des Westwalls besetzt wurden, erkannte man recht schnell, dass mit den vorhandenen Bauwerken nicht die geforderte durchgehende Feuerlinie erreicht werden konnte. Um diese Forderungen zu erfüllen und einen größeren Schutz der Schützen zu erreichen, verstärkte man feldmäßige MG-Stellungen mit Beton. Diese Betonverstärkungen gab es in verschiedenen Ausführungen, die stärkste war Ausbaustufe C - 60 cm - mit einer Panzerplatte als Verstärkung der Treppenscharte. Das hier gezeigte Exemplar ist eine sehr leichte Form, bei der man auf eine Treppenscharte wie auch eine Panzerplatte verzichtet hat. Ein gewisser Schutzwert ergibt sich jedoch dadurch, dass der größte Teil der Vorderseite angeerdet wurde.
Stilecht angereist |
Viel zu früh geht es schon zurück zum Ausgangspunkt der Wanderung.
Auf die Veröffentlichung der GPS-Daten wurde absichtlich verzichtet.
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