Die legendäre Grüne Hölle
Die Nordschleife – mit über 90 Jahren noch scharfe Kurven.
Seit ihrer Erbauung (1925 - 1927) genießt die Nordschleife den Ruf als furchteinflößende und unbarmherzige Strecke durch die Eifelwälder.
Der Formel-1-Pilot Jackie Stewart – immerhin drei Mal Weltmeister – war von der Strecke sogar derart beeindruckt, dass er ihr den Namen verpasste, den sie wohl nie mehr loswerden wird: "Grüne Hölle".
Grand-Prix-Strecke (zum Vergrößern klicken) |
Berühmt geworden durch ihren Anspruch an Mensch und Maschine, ist die Nordschleife bis heute ein Gradmesser im Motorsport und in der Automobilindustrie.
Ein Sieg auf der Nordschleife hat für Rennfahrer eine ganz besondere Bedeutung, denn dieser Kurs gilt als einer der anspruchsvollsten schlechthin.
Unübersichtliche, uneinsehbare Kurven, blinde, tückische Kuppen, starke Neigungen und Gefälle sowie häufig wechselnde Fahrbahnbeläge fordern großes fahrerisches Können und stellen die Fahrzeuge auf eine echte Bewährungsprobe.
hinter dem Streckenabschnitt "Karussell" |
Die Faszination, den diese einmalige Strecke auf Auto- und Motorradfahrer ausübt, setzt sich bei Radfahrern nahtlos fort.
Die Herausforderung in der Grünen Hölle
Der Höhenunterschied zwischen den Streckenabschnitten bei Breidscheid einerseits und der Hohen Acht bzw. der Nähe von Nürburg andererseits beträgt fast 300 Meter. Somit ist die Nordschleife wohl die außergewöhnlichste Berg- und Talbahn der Welt.
Außerhalb der bekannten Veranstaltung "Rad am Ring" sind die Nordschleife sowie die Grand-Prix-Strecke des Nürburgrings für Radfahrer sowie Läufer geöffnet, um in den Genuss zu kommen, den "heiligen" Asphalt zu betreten.
http://www.nuerburgring.de/fahren-erleben/erleben/rad-lauftreff.html
Am heutigen Tag wird die Grand-Prix-Strecke ohne Mercedes-Arena und ohne Dunlop-Kehre (Müllenbachschleife) geöffnet.
Statt Motorengeheul ist auf der Traditionsrennstrecke dann wieder nur leises Kettensurren zu hören.
Ab und an mischt sich einmal ein Fluch darunter, der dem einen oder anderen Starter angesichts der sprichwörtlichen Qualen in der "Grünen Hölle" über die Lippen kommt.
Streckenabschnitt "Schwalbenschwanz" |
Egal auf welchem sportlichen Niveau man die legendäre Nordschleife unter die Räder nimmt, der alte Eifelkurs fordert viel und gibt alles.
Er ist das schönste Stück Asphalt zwischen Nord- und Südpol, er lockt mit landschaftlichen Reizen und fordert heraus mit über 500 Höhenmetern und 73 Kurven auf rund 20,8 Kilometer Länge (je nach Streckenvariante).
Wer durch die "Grüne Hölle" will, der kann was erleben!
Wenn der Streckenabschnitt "Hohe Acht" bevorsteht, schwanken die Gemüter der Teilnehmer in der Regel zwischen Liebe und Hass.
17 Prozent Steigung sind ein Wort – die Beine geben darüber ausführliche Rückmeldung und man beginnt, die Passage dezent zu hassen.
Sonnenuntergang beim "Schwedenkreuz" |
Am 01. August 1976 wurde der letzte Lauf der Formel 1 auf dem Nürburgring ausgetragen. Grund hierfür waren nicht zu bewerkstelligende Umbaumaßnahmen, die aus Sicherheitsgründen verlangt wurden.
Bedingt durch die Hanglage konnten an vielen Stellen keine der geforderten breiten Auslaufzonen angelegt werden, da dies enorme Erdbewegungen erfordert hätte. Zudem hatten die Ambulanzen bei Unfällen immer kilometerlange Wege zurückzulegen
Dieses letzte Rennen wurde dann zusätzlich vom schweren Feuerunfall Niki Laudas überschattet, der aber nicht, wie immer noch häufig kolportiert wird, ursächlich für die endgültige Verlegung des Formel-1-Rennens nach Hockenheim war.
Kurz nach Passage des Adenauer Ortsteils Breidscheid verunglückte Niki Lauda vor dem Streckenabschnitt Bergwerk.
2. Runde, 14:23 Uhr und 45 Sekunden: Carlos Pace durchfährt den Linksknick vor dem Bergwerk.
14:23 Uhr und 55 Sekunden: Niki Lauda gerät nach diesem Linksknick von der Strecke, sein Ferrari mäht bei km 10,55 auf der rechten Seite den doppelten Fangzaun nieder und wird bei km 10,58 von der Wand auf die Strecke zurückgeschleudert.
Der Ferrari brennt sofort. Das Wrack bleibt bei km 10,60 stehen, quer zur Fahrtrichtung, 1,80 Meter von der Leitplanke auf der linken Seite entfernt.
Die Nordschleife wurde in den 80er Jahren als zu unsicher für die Formel 1 eingestuft – legendärstes Beispiel ist wohl der Unfall von Niki Lauda 1976 – deshalb fuhr die Serie ab 1977 nur noch auf dem Hockenheimring.
Um die Formel 1 zurück in die Eifel zu holen, wurde von 1981 bis 1984 die damals 4,5 Kilometer lange Grand-Prix-Strecke gebaut.
Nach mehr als 56 Jahren Motorsportgeschichte auf der legendären Nordschleife war die Zeit also reif für ein neues Kapitel: Am 12. Mai 1984 wurde die neue Grand-Prix-Strecke am Nürburgring eröffnet.
2003 wurde der Grand-Prix-Kurs durch den zusätzlichen Streckenabschnitt "Mercedes Arena" auf die heutige Distanz von 5,148 Kilometer verlängert.
Der Kurs ist heute zwischen 10 und 25 Meter breit und bietet den Fahrern neben sieben Links- und zehn Rechtskurven vor allem lange Auslaufzonen und Kiesbetten.
Damit ist die Grand-Prix-Strecke heute ein zeitgemäßer und sicherer Rennkurs für Motorsportveranstaltungen der Spitzenklasse
Die Streckenabschnitte der Nordschleife:
https://drive.google.com/open?id=1nc9f8-havn75c1IBEcynNwNhkWz04w1E
Weitere Informationen, Fotos und GPS-Dateien unter:
https://www.gpsies.com/map.do?fileId=xodsguhyjvdcisyp
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