Montag, 27. Juli 2020:
Bargeldabschaffung: Das Ende unserer Freiheit?
Heute bin ich im Internet auf eine Umfrage zum Thema „Wie wichtig ist Ihnen Bargeld?“ gestoßen.
Genau ein Drittel, 33% der Befragten, gaben als Antwort „Wenig, könnte gut darauf verzichten“
Dann die Kommentare der Befürworter:
„Kein
Warten mehr an der Kasse, kein nerviges Geld zählen - man müsste nur endlich
das Bargeld abschaffen.
Stellt Euch vor: keine Münzen, keine Scheine, keine
Sanifairbons.“
Die Gegner argumentieren:
„Bargeld ist unsere letzte Freiheit, die wir noch haben.“
„Nur bares ist wahres. Nur bares kann ich verschenken und
ausgeben ohne dass es jemand nachvollziehen kann.
Und es funktioniert auch bei Technik-Versagen.“
Die Corona-Pandemie befeuert die Diskussion um die Abschaffung des Bargeldes derzeit noch weiter.
Dirk Müller, deutscher Börsenmakler, Manager und Buchautor hat zu diesem Thema ein paar interessante Sätze parat:
„Das Bargeld ist geprägte Freiheit“. Dieser Spruch stimmt für mich voll und ganz.
Es gibt dir nicht nur die Freiheit, zu kaufen, sondern eben auch anonym zu kaufen.
Nehmen wir mal die Situation an: Wir haben kein Bargeld mehr, sondern nur noch elektronisches Geld.
Ich glaube, wir können uns diese Naivität, die die
Crypto-Jünger am Anfang hatten und meinten, es sei eine anonyme Währung,
abschminken.
Völliger Unsinn. Es wird niemals anonym sein können.
Währungen sind mächtiger als Armeen und man wird es nicht einfach anonymisiert
lassen, denn der Sinn der digitalen Währung ist es ja gerade, Kontrolle
auszuüben.
Ansonsten würden ja z.B. die Argumente gegen Geldwäsche gar nicht mehr greifen.
Es wird selbstverständlich eine rein digitale Währung
geben, die vollständig überwacht wird.
Das heißt, man wird vom ersten Lutscher
bis zum Sarg alles nachvollziehen können, was ihr gekauft habt – und das
unveränderlich.
Die Konsequenz ist erst Mal: „Na gut, jetzt wissen die
alles über mich“.
Das wird den meisten noch egal sein.
„Ja und, sollen sie es eben wissen, dann wird die Werbung
besser auf mich ausgerichtet, ist doch in Ordnung“, höre ich einige sagen.
Jetzt gehen wir mal davon aus, dass wir nicht wissen, wie
sich die politische Lage in 10 oder 15 Jahren entwickelt hat.
Lassen wir mal
eine totalitäre Regierung an die Macht kommen und ihr wollt euch mit
Demonstrationen dagegen wehren.
Dann heißt es ganz schnell: „Du, du und du… was ihr hier
macht, gefällt uns gar nicht.
Du darfst jetzt nicht mehr reisen. Keine Flug-
und Bahntickets mehr und nur noch für 20 Euro Sprit im Monat.“
Für alles andere ist dein Geld gesperrt.
Oder wenn du ein ganz böser Dissident bist, der die Regierung ärgert… „KLICK, du kaufst überhaupt nichts mehr.“
Dein Konto, deine digitale Währung ist gesperrt. Du kannst mit nichts anderem bezahlen. Du kaufst dir nicht mal mehr ein Brötchen. Keine Zeitung und kein Kaugummi… du bist raus aus dem Spiel und kannst unter der Brücke leben.
Du hast mit Bargeld die Möglichkeit, anonym zu kaufen, weil
niemand weiß, wer du bist.
Du legst einen Geldschein auf den Tisch und wirst
bedient - jeder wird gleich bedient, das ist ein Gleichheitsgrundsatz.
Wenn das nicht mehr gegeben ist, haben wir die Gefahr einer massiven totalitären Diktatur über die Bevölkerung, gegen die sich niemand wehren kann.
Jetzt kombiniert mal Auszahlung von Geld über bedingtes Grundeinkommen mit einem chinesischen Sozialpunktesystem, dann wisst ihr, wie völlige Überwachung und Steuerung einer Gesellschaft aussehen.
Schön auch dargestellt im Film „Der Staatsfeind Nr. 1“
Wer sich da noch stark macht für Bargeldabschaffung, weil es so schön bequem und hygienisch ist, der hat nicht mehr alle Latten am Zaun.
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