Viele Menschen können mit dem Begriff "Wearables" nichts anfangen.
Was sich dahinter verbirgt, haben hingegen die meisten schon gesehen.
Sie werden Tracking-Watches, Smartwatches, Fitness-Tracker und Fitness-Armbänder genannt.
Es gibt sie von unzähligen Herstellern und mittlerweile in allen Preisklassen.
Sie sind dafür gedacht, dauerhaft am Handgelenk getragen zu werden.
Ihr Träger ist, dank Sensoren und Elektronik, immer über relevante Parameter informiert, die Fitness und Gesundheit betreffen.
Es werden die am Tag zurückgelegten Schritte bzw. Kilometer anzeigt. Der daraus resultierende Kalorienverbrauch wird mehr oder weniger genau ermittelt, indem die entsprechende Aktivität Berücksichtigung findet.
Alle Informationen sind sofort abruf- und verfügbar. Viele Modelle überwachen sogar die einzelnen Schlafphasen.
Es ist gar nicht lange her, da füllten Computer, die solch eine Rechenleistung besaßen, noch mehrere Räume.
Auch ich habe schon mit dem Gedanken gespielt, mir solch ein Technikwunder an den Arm zu schnallen.
Ist das jeweilige Tagesziel erreicht, piept sie bestärkend.
Andererseits schweigt sie zickig, wenn es mal nicht so gut läuft.
Ich kann darüber nur schmunzeln, denn das, was mein Leben wirklich lebenswert macht, kann solch ein Gerät gar nicht wissen.
Besondere Momente mit Menschen, die mir am Herzen liegen.
Nette Gespräche, neue Erfahrungen.
Freiheit, Geselligkeit, Glück, Zufriedenheit.
Körperliche und seelische Gesundheit, die es möglich machen, Dinge zu erleben, die mir wichtig sind.
All das kann von keinem Sensor erfasst und nicht elektronisch gemessen werden.
DANKE
Ein Blog über Outdoor-Aktivitäten und Gedanken zum Leben. Kann Spuren von Sonstigem enthalten!
Dienstag, 23. Mai 2017
Donnerstag, 18. Mai 2017
Musik, die bewegt – Teil 13
Der hämmernde Drum-Computer-Beat von „Blue Monday“ der Band New Order hat die Techno-Ära eingeläutet.
Es ist der Beat des berühmtesten Song-Intros der 80er Jahre.
Das Besondere: Erst nach zwei Minuten setzt der Gesang ein – das ist damals, im Jahr 1983, revolutionär.
Niemand hat damit gerechnet, dass ein Song mit solch einem Intro Hitpotential hat. Mit über drei Millionen Kopien wird es die meistverkaufte 12-Inch-Maxi-Single auf Vinyl aller Zeiten.
Die brachiale Einfachheit und die brutale Drum-Machine geben dem Song eine gewisse Strenge und Schönheit, die nach nunmehr über 30 Jahren unglaublich zeitgenössisch und modern wirkt.
Die Geschichte von New Order beginnt Ende der 70er in Manchester, einer tristen Stadt, geprägt von Kriegsruinen, Industrie und Sozialbauten.
In dieser Umgebung gründen vier Jungs die Vorläufer-Band von New Order: Joy Division.
Der Name ist angelehnt an eine angebliche Huren-Einheit der deutschen Wehrmacht.
Schnell finden sie ihren eigenen Stil, und der ist so düster wie ihre Heimatstadt.
Joy Division war eine einflussreiche Band. Die Musiker erzeugten mit sehr einfachen Mitteln eine Atmosphäre, die insofern etwas ganz neues war und etwas Eigenes hatte, weil sie eine gewisse Düsterkeit und Melancholie ausstrahlte. Das löste sich von der routinierten Fröhlichkeit, die die Popmusik normalerweise verbreitete, ab.
Joy Division werden schnell zu einer der erfolgreichsten englischen New-Wave-Bands. Geplant ist sogar eine erste USA-Tour, doch dazu soll es nicht mehr kommen.
Sänger Ian Curtis hält dem Druck nicht stand. Er leidet an Epilepsie, ist zerrissen in der Liebe zu zwei Frauen.
Seine inneren Dämonen verarbeitet er in seinen Texten.
Ich denke, dass bei Ausnahmekünstlern Genie und Wahnsinn eng beieinander liegen. Man muss sehr sensibel sein, um ausdrucksstarke Texte schreiben zu können. Das ist sicher die große Tragik und letztlich das Schicksal dieser Menschen. Es erinnert mich an Curt Cobain, der auch an sich selbst zerbrach.
„Love Will Tear Us Apart”, der autobiografische Song, ist Joy Divisions erster großer Hit. Doch kurz nach Erscheinen zerbricht Ian Curtis und erhängt sich. Was genau ihn dazu treibt, sich in der Nacht vom 17. auf den 18. Mai 1980 mit nur 23 Jahren das Leben zu nehmen, ist bis heute ungeklärt.
Der Rest der Band bleibt geschockt zurück.
Auf seltsam pragmatische Art ist den Zurückgebliebenen klar, dass sie weitermachen werden. Allerdings nicht unter dem alten Namen und auch nicht im alten Stil.
„New Order“, das klingt nach Neubeginn. Musikalisch lassen sie sich in den Discos von New York inspirieren. Synthesizer, harte Beats und dominante Bassläufe statt düsterer New-Wave-Balladen.
Das verwaiste Mikrofon von Ian Curtis übernimmt der 24-jährige Gitarrist Bernard Sumner, zunächst noch merklich unsicher in seiner neuen Rolle als Frontmann.
„Blue Monday“ bringt den neuen elektronischen Sound auf den Punkt. Es ist ein epochaler Song, der viele musikalische Merkmale von Techno vorwegnimmt und Techno-DJs nachhaltig beeinflusst.
Wenn man „Blue Monday“ heute hört, kann man sich nicht mehr vorstellen, was es damals bedeutete, als diese Bass-Drum reinkam, weil es so normal geworden ist.
Bis heute spielen auch New Order selbst live. Sie, die einzige Band, die gleich zwei Genres nachhaltig beeinflusst hat – Punk und Techno… und nebenbei noch dem ungeliebtesten Wochentag ein Denkmal gesetzt hat.
DANKE!
(Quelle: Auszugsweise aus der VOX-Serie "100 Songs, die die Welt bewegten")
Es ist der Beat des berühmtesten Song-Intros der 80er Jahre.
Das Besondere: Erst nach zwei Minuten setzt der Gesang ein – das ist damals, im Jahr 1983, revolutionär.
Niemand hat damit gerechnet, dass ein Song mit solch einem Intro Hitpotential hat. Mit über drei Millionen Kopien wird es die meistverkaufte 12-Inch-Maxi-Single auf Vinyl aller Zeiten.
Die brachiale Einfachheit und die brutale Drum-Machine geben dem Song eine gewisse Strenge und Schönheit, die nach nunmehr über 30 Jahren unglaublich zeitgenössisch und modern wirkt.
Die Geschichte von New Order beginnt Ende der 70er in Manchester, einer tristen Stadt, geprägt von Kriegsruinen, Industrie und Sozialbauten.
In dieser Umgebung gründen vier Jungs die Vorläufer-Band von New Order: Joy Division.
Der Name ist angelehnt an eine angebliche Huren-Einheit der deutschen Wehrmacht.
Schnell finden sie ihren eigenen Stil, und der ist so düster wie ihre Heimatstadt.
Joy Division war eine einflussreiche Band. Die Musiker erzeugten mit sehr einfachen Mitteln eine Atmosphäre, die insofern etwas ganz neues war und etwas Eigenes hatte, weil sie eine gewisse Düsterkeit und Melancholie ausstrahlte. Das löste sich von der routinierten Fröhlichkeit, die die Popmusik normalerweise verbreitete, ab.
Joy Division werden schnell zu einer der erfolgreichsten englischen New-Wave-Bands. Geplant ist sogar eine erste USA-Tour, doch dazu soll es nicht mehr kommen.
Sänger Ian Curtis hält dem Druck nicht stand. Er leidet an Epilepsie, ist zerrissen in der Liebe zu zwei Frauen.
Seine inneren Dämonen verarbeitet er in seinen Texten.
Ich denke, dass bei Ausnahmekünstlern Genie und Wahnsinn eng beieinander liegen. Man muss sehr sensibel sein, um ausdrucksstarke Texte schreiben zu können. Das ist sicher die große Tragik und letztlich das Schicksal dieser Menschen. Es erinnert mich an Curt Cobain, der auch an sich selbst zerbrach.
„Love Will Tear Us Apart”, der autobiografische Song, ist Joy Divisions erster großer Hit. Doch kurz nach Erscheinen zerbricht Ian Curtis und erhängt sich. Was genau ihn dazu treibt, sich in der Nacht vom 17. auf den 18. Mai 1980 mit nur 23 Jahren das Leben zu nehmen, ist bis heute ungeklärt.
Der Rest der Band bleibt geschockt zurück.
Auf seltsam pragmatische Art ist den Zurückgebliebenen klar, dass sie weitermachen werden. Allerdings nicht unter dem alten Namen und auch nicht im alten Stil.
„New Order“, das klingt nach Neubeginn. Musikalisch lassen sie sich in den Discos von New York inspirieren. Synthesizer, harte Beats und dominante Bassläufe statt düsterer New-Wave-Balladen.
Das verwaiste Mikrofon von Ian Curtis übernimmt der 24-jährige Gitarrist Bernard Sumner, zunächst noch merklich unsicher in seiner neuen Rolle als Frontmann.
„Blue Monday“ bringt den neuen elektronischen Sound auf den Punkt. Es ist ein epochaler Song, der viele musikalische Merkmale von Techno vorwegnimmt und Techno-DJs nachhaltig beeinflusst.
Wenn man „Blue Monday“ heute hört, kann man sich nicht mehr vorstellen, was es damals bedeutete, als diese Bass-Drum reinkam, weil es so normal geworden ist.
Bis heute spielen auch New Order selbst live. Sie, die einzige Band, die gleich zwei Genres nachhaltig beeinflusst hat – Punk und Techno… und nebenbei noch dem ungeliebtesten Wochentag ein Denkmal gesetzt hat.
DANKE!
(Quelle: Auszugsweise aus der VOX-Serie "100 Songs, die die Welt bewegten")
Donnerstag, 4. Mai 2017
Augenblicke
Kennt ihr auch diese Momente, in denen man nichts spricht und die einen so schön berühren?
Momente, in denen man spürt, wie verbunden wir sind, egal ob mit Menschen, Tieren oder einer wunderbaren Landschaft?
Ich mag diese Momente, ohne Worte, einfach erleben.
Leider passiert es oft, dass wir dann zu reden beginnen.
Wir erklären, zählen, denken, deuten, wissen.
Damit schaffen wir eine Distanz und verlieren den Augenblick.
Der Dichter Rainer Maria Rilke hat ein solches Erleben in ein Gedicht gefasst:
„Ich fürchte mich so vor des Menschen Wort.
Sie sprechen alles so deutlich aus:
Und dies heißt Hund und jenes heißt Haus,
und hier ist Beginn und das Ende ist dort.
Ich will immer warnen und wehren: Bleibt fern…..
Die Dinge singen hör ich so gern.
Ihr rührt sie an: sie sind starr und stumm.
Ihr bringt mir alle Dinge um.“
Er wusste von diesen Momenten, die geheimnisvoll sind.
Momente, in denen wir unmerklich einen Raum betreten, der immer schon da ist und verloren geht, wenn wir ihn zu fassen oder gar zu halten suchen.
Erklären entzaubert.
Natürlich ist es unmöglich, dauerhaft solche Augenblicke festzuhalten.
Weil das Nachdenken, das Deuten und Beschreiben eine Grundlage menschlichen Lebens ist?
Momente, in denen man spürt, wie verbunden wir sind, egal ob mit Menschen, Tieren oder einer wunderbaren Landschaft?
Ich mag diese Momente, ohne Worte, einfach erleben.
Leider passiert es oft, dass wir dann zu reden beginnen.
Wir erklären, zählen, denken, deuten, wissen.
Damit schaffen wir eine Distanz und verlieren den Augenblick.
Der Dichter Rainer Maria Rilke hat ein solches Erleben in ein Gedicht gefasst:
„Ich fürchte mich so vor des Menschen Wort.
Sie sprechen alles so deutlich aus:
Und dies heißt Hund und jenes heißt Haus,
und hier ist Beginn und das Ende ist dort.
Ich will immer warnen und wehren: Bleibt fern…..
Die Dinge singen hör ich so gern.
Ihr rührt sie an: sie sind starr und stumm.
Ihr bringt mir alle Dinge um.“
Er wusste von diesen Momenten, die geheimnisvoll sind.
Momente, in denen wir unmerklich einen Raum betreten, der immer schon da ist und verloren geht, wenn wir ihn zu fassen oder gar zu halten suchen.
Erklären entzaubert.
Natürlich ist es unmöglich, dauerhaft solche Augenblicke festzuhalten.
Weil das Nachdenken, das Deuten und Beschreiben eine Grundlage menschlichen Lebens ist?
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