Manche Lieder verbinden wir mit ganz bestimmten Ereignissen oder Phasen in unserem Leben.
Ob Westernhagens „Freiheit“, Edith Piafs „Non, je ne regrette rien“ oder Queens „We Are The Champions“.
Es gibt noch einige solcher Lieder, die mich traurig machen, die mein Herz erfreuen, die ein Kribbeln hervorrufen oder die mich an etwas oder jemanden erinnern.
„Dieses Kribbeln im Bauch, das man nie mehr vergisst, als ob da im Magen der Teufel los ist.“
In Pe Werners Lied, vielleicht erinnert sich jemand, geht es um eine Liebe kurz vor ihrem endgültigen Aus, dank Alltag und Gewohnheit.
Ich hatte dieses Lied vor kurzem im Kopf und achte oft auf solche Textpassagen, die mir einfach so in den Sinn kommen.
Wie Pe Werner es besingt:
„Dieses Kribbeln im Bauch, das vermisst du doch auch, einfach überzusprudeln vor Glück.“
Und sollte ich es auch vermissen, will ich sehen, wie ich es wiederfinde.
Dann gibt es da noch „Lass uns gehen“ von der deutschen Band Revolverheld.
Da heißt es im Refrain:
„Ich kann nicht mehr atmen
Seh kaum noch den Himmel
Die Hochhäuser haben meine Seele verbaut
Bin immer erreichbar und erreiche doch gar nichts
Ich halte es hier nicht mehr aus...
Wir stecken hier fest
Verschüttet im Regen
Und träumen vom Sommer in Schweden.“
„Lass uns gehen.“ Genauso fühle ich mich auch.
Der letzte Urlaub ist längst vergessen. Aber die Sehnsucht steckt immer noch fest in mir.
Die Sehnsucht nach dem offenen Himmel, dem Blau des Meeres, der unbeschwerten Zeit, der Ruhe.
Die Sehnsucht nach dem, was uns im Alltag oft fehlt.
„Lass uns gehen.“ Das ist für mich aber keine Aufforderung, einfach abzuhauen und alles hinter mir zu lassen. Das geht ja meist gar nicht.
Auch wenn eine kleine Auszeit am Wochenende oder unter der Woche oft Wunder bewirkt.
Für die, denen es möglich ist.
Ich nehme meine Sehnsucht ernst. Und versuche, zurückliegende, positive Erfahrungen in meinen Alltag zu transportieren.
Die Sehnsucht danach zu bewahren und von ihr zu leben.
„Lass uns gehen“.
Meine Sehnsucht bringt mich zum Handeln: Ich lasse mich nicht mehr zu sehr stressen. Jedenfalls nicht immer.
Ich nehme mir Zeit für mich und andere.
Ich schaue in den Himmel und sage zu mir selbst: Komm, lass uns gehen!
Jeder Mensch hat sicher solch eine persönliche Hitparade im Kopf. Musik prägt uns oft schon von Geburt an, sie berührt uns im tiefsten Inneren und kann uns zu Höchstleistungen treiben, sie hat eine immense Kraft.
Es gibt wohl nur wenige Dinge, die uns auf so einfache Weise mit Glück erfüllen können und einen so großen Einfluss auf unser Leben haben wie Musik.
Musik ist Medizin. Sie kann Schmerzen lindern, Erinnerungen wachrufen, psychische Barrieren überwinden und Kommunikation ermöglichen.
So eng verwoben scheint Musik mit unserer Seele, dass sie als emotionaler Kern selbst dann zurückbleibt, wenn andere Teile der Persönlichkeit bereits bröckeln und die Erinnerungen dahinschwinden.
Denn Musik weckt Emotionen und sie verbindet.
Lieder wecken Erinnerungen und verstärken die Sehnsucht.
Wahnsinn, diese Magie der Musik!
Da kann ich eigentlich nur mit ABBA sagen: „Thank you for the music“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen