Die europäische Wildkatze hat einen ihrer Kernlebensräume bei uns im Hunsrück.
Zwar breitet sie sich zurzeit in Deutschland weiter aus, ist aber immer noch stark gefährdet.
Etwa 5.000 bis 7.000 Tiere leben in Deutschland.
Zwischen März und September kommen wieder junge Wildkatzen zur Welt. Die meisten Würfe gibt es im April.
Wie erkennt man Wildkatzen?
Vom Erscheinungsbild ist die Europäische Wildkatze massiger und kraftvoller als die Hauskatze.
Sie zeichnet sich vor allem durch den buschigen, relativ kurzen Schwanz aus, der in einer breiten, stumpfen Rundung endet.
Am Schwanzende finden sich häufig drei schwarze "Kringel".
Das Wildfreigehege Wildenburg weist auf richtiges Verhalten hin, wenn man Katzen im Wald findet.
Katze gefunden?
"Wir haben geglaubt, es habe jemand die armen Kätzchen böswillig ausgesetzt"
"Die Mutter hat die hilflosen Tiere verlassen - bestimmt ist sie tot"
So oder so ähnlich fangen die meisten Geschichten unserer Findelkatzen an.
Die armen, ach so süßen Katzenbabys mit ihren blauen Augen, die beim Waldbesuch entdeckt werden, erwecken das Helfersyndrom.
Schnell werden die kleinen Kätzchen mit nach Hause genommen. Liebevoll wird Katzenfutter besorgt und die kleinen Kätzchen gefüttert.
Die Kätzchen bekommen Durchfall und landen im Tierheim, bei Tierärzten oder Menschen, die sich um verwilderte Katzen kümmern.
Die Kätzchen fauchen, spucken, schlagen mit den Pfoten und knurren drohend.
Nun kommt der Verdacht auf, es könnte sich um Wildkatzen handeln.
Nachdem einige Tage vergangen sind, wird das Wildkatzenzentrum informiert.
Leider ist es zu spät um die Tiere an den Fundort zur Mutter zurückzubringen. Sie hat die Suche aufgegeben.
Nun schnell die Waisenkinder in Quarantäne bei unserer Tierärztin Frau Dr. Saxler unterbringen.
Die Ernährung wird umgestellt. Der Durchfall ist weg. Es folgen Untersuchungen, Impfungen und die Kleinen werden geschippt.
Es werden Proben entnommen um per Gentest festzustellen, ob es sich um echte Wildkatzen handelt.
Danach kommen sie in die Auffangstation ins Wildfreigehege. Nach der zweiten Impfung geht es in die Auswilderungsgehege.
Nach mehreren Monaten, wenn sie alt genug sind und selbständig Beute greifen können, erfolgt die Auswilderung.
Hätten sich die Waldbesucher richtig verhalten, wäre den Kätzchen unnötiger Stress und Gefangenschaft erspart geblieben. Sie hätten viel von ihrer Mutter für das Überleben in der Wildnis lernen können.
Das Team des Wildkatzenzentrums hätte viel Arbeit gespart. Außerdem sind je Tier zwischen 3.000 und 5.000 Euro an Kosten entstanden.
Katzenbabys im Wald gefunden - Wie verhalte ich mich richtig?
Bei getigerten Kätzchen im Wald besteht immer der Verdacht auf Wildkatzen!
- Hände weg!
- Kätzchen nicht anfassen!
- Den Fundort merken und sich entfernen! Die Katzenmutter ist auf Beutezug, um Nahrung zu besorgen oder hat sich vor Ihnen versteckt. Sie kommt zurück und kümmert sich um ihren Nachwuchs.
- Jäger, Förster oder Naturschutzbehörde informieren! Diese Personen können aus sicherer Entfernung beobachten, ob die Tiere wirklich verwaist sind.
Bei der Wildkatze handelt es sich um eine streng geschützte Art. Es ist strafbar, sich die Tiere anzueignen.
Das Wildkatzenzentrum mit seiner Auffang- und Auswilderungsstation ist für echte Notfälle da.
Etwa, wenn das Muttertier überfahren wurde oder bei Holzrücke-Arbeiten zu Tode kam sowie für verletzte Tiere.
Bitte beachten Sie diese Hinweise. Die Wildkatzen sind wild und wollen es auch bleiben.
"Das habe ich ja alles gar nicht gewusst!"
Nun, jetzt sind Sie informiert. Sie können uns helfen!
Geben Sie Ihr Wissen weiter, besonders an Wandervereine, Naturschutzvereine, Tierschutzorganisationen und Katzenhilfen. Diese können gerne durch einen Link oder Newsletter auf unsere Homepage verweisen.
Die Texte dürfen gerne für Presseartikel (mit Quellenangabe) übernommen werden.
Helfen Sie mit, dass mehr Menschen informiert sind!
Die Wildkatzen danken es Ihnen!
Mehr Informationen unter http://www.wildfreigehege-wildenburg.de
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