Dienstag, 14. Februar 2017:
"Also kann ich annehmen, Madame, dass ich anfing zu sterben, als ich begann, Sie zu lieben.“
Klingt schon ein bisschen schwülstig, was Cyrano de Bergerac da im 17. Jahrhundert seiner Angebeteten schreibt.
Und doch hat so ein Liebesbrief auch in unserem modernen Zeitalter etwas unendlich Romantisches.
In meiner Jugend waren die Liebesbriefe weniger romantisch. Meistens waren es kleine Ankreuz-Zettelchen, die uns unser Objekt der Begierde in der Schule zusteckte und die oft nicht mehr enthielten als den Satz "Willst du mit mir gehen?"
"Ja – Nein – Vielleicht".
Auch heute gibt es noch Liebesbriefe. Meist kommen sie nicht mehr auf Papier daher, sondern werden per WhatsApp oder SMS geschickt.
Und kürzer sind sie auch noch geworden.
"HDGDL - Hab Dich Ganz Doll Lieb" oder „DAD“ für „Denk An Dich“.
Maximal fünf Buchstaben braucht man also heute, um seiner oder seinem Liebsten die Liebe zu gestehen.
Liebesbriefe, egal aus welcher Zeit, haben aber auch etwas gemeinsam. Sie sind alle, gleich welche Form, ein Angebot, das der Empfänger annehmen, aber auch ablehnen kann.
Auch Gott macht ein Liebesangebot und ich bin frei, zu wählen, ob ich es annehme oder nicht.
Zum Valentinstag: Liebesbriefe von Gott
Wenn heute weltweit Menschen den Valentinstag als "Tag der Liebenden" zelebrieren, machen Christen in Wien auf eine besondere Liebe aufmerksam.
"Liebesbriefe von Gott" werden von 400 Mitarbeitern der Erzdiözese Wien verteilt. Darin heißt es:
Es ist meine Freude, dass es dich gibt. Denn ich habe dich gewollt. Du bist unendlich wertvoll in meinen Augen. Denn ich liebe dich! Wenn du schwach bist, bin ich deine Kraft. Wenn dein Herz gebrochen ist, bin ich dir nahe. Wenn du scheiterst, trage ich dich. Ich wende mich nicht ab von dir, selbst wenn du Schuld auf dich geladen hast - dann komm! Geh deiner Sehnsucht nach: Dein Leben ist so viel mehr. Ich will dir ein Leben in Fülle geben. Lass uns wieder einmal miteinander reden.
Wunderschön zu lesen. Man kann es gut auf sich selbst und seine eigenen Beziehungen reflektieren.
Jeder von uns kann überlegen, ob er sich der schwierigen Aufgabe stellt, diese Formulierung als Leitsatz für sein Leben zu übernehmen, als Richtschnur zum Umgang mit seinem Partner, seiner Partnerin, Familienmitgliedern, Freunden, Kollegen und anderen Menschen um einen herum.
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